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Magdeburger Umweltpreis: Herausragende Leistungen zum Einsatz regenerativer Energien gewürdigt

Magdeburger Umweltpreis: Herausragende Leistungen zum Einsatz regenerativer Energien gewürdigt MP KB

Ehrung durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper

In Magdeburg wurde heute der diesjährige Umweltpreis der Landeshauptstadt für die innovative Erzeugung oder Nutzung erneuerbarer Energien verliehen. Preisträger sind das Kinder- und Jugendhaus "Next Generation", die Grund-schule "Hegelstraße", das Familienhaus Magdeburg, das Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation, das Ingenieurbüro Bohne sowie Heike Weingärtner und Stephan Balischewski. Überreicht wurde der mit insgesamt 11.500 Euro dotierte Preis durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper.

"Mit dem Umweltpreis der Landeshauptstadt Magdeburg ehrt die Stadtverwaltung herausragende Leistungen zur Förderung der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien sowie zur Steigerung der Energieeffizienz", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper auf der Preisverleihung im Gesellschaftshaus. "Die eingereichten Beiträge dokumentieren eindrucksvoll den großen Ideenreichtum, das Engagement und das Verantwortungsbewusstsein für unsere Umwelt."

Der Umweltpreis der Landeshauptstadt Magdeburg wurde in den drei Kategorien Wirtschaft, Jugend und Private sowie Forschung vergeben. Die Entscheidung über die einzelnen Preisträger hatten ein Fachkreis zum Vorentscheid und eine Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Bildung und Forschung getroffen. Laudatoren waren Ralph Tyszkiewicz von der Gesellschaft für Wirtschaftsservice Magdeburg mbH (GWM), Dr. Liisa Rihko-Struckmann vom Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme und Thomas Rochel von der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt.

Als Preisträger in der Kategorie Wirtschaft/Betriebe/Unternehmen wurde das Ingenieurbüro Ronald Bohne für die Entwicklung einer energiesparsamen LED-Leuchte geehrt. Sein Projekt beschreibt beispielhaft den Austausch einer E-27-Glühlampe mit 230 Volt und 40 Watt gegen eine LED-Lampe, die mindestens die gleichen Anforderungen erfüllt. Zusätzlich verfügt die LED-Lampe über wesentlich bessere Kennwerte bei der Effizienz, dem Wärmeverlust, der Lebensdauer und der hohen Anforderungen an die Lichteigenschaften. Das Ingenieurbüro erhielt dafür ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.

Ausgezeichnet mit dem zweiten Platz in der Kategorie Wirtschaft/Betriebe/ Unternehmen wurde das Familienhaus Magdeburg für seine Leistungen zur aktiven Einbeziehung von Bürgern. Im Familienhaus wird versucht, Ökologie ohne großen Aufwand im Alltag zu praktizieren. Das Projekt spricht Bürger an, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Das Familienhaus kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen.

Als Preisträger in der Kategorie Jugend und Private wurde das Kinder- und Jugendhaus "Next Generation" für seinen Ideenreichtum und seine herausragenden Aktivitäten beim Umgang mit dem Thema Energiesparen ausgezeichnet. Kinder und Jugendliche haben dort die "Umweltdetektive" ins Leben gerufen.

Die Gruppe beschäftigt sich mit Umwelt- und Klimafragen und bringt mit niedrigschwelligen Angeboten anderen Kindern und Jugendlichen das Thema Umwelt- und Klimaschutz nahe. Das Kinder- und Jugendhaus kann sich über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen.

Mit dem zweiten Preis in der Kategorie Jugend und Private wurde die Grundschule "Hegelstraße" ausgezeichnet. Die vielfältigen Aktionen an der Grundschule "Hegelstraße" belegen, dass Energiesparen Freude macht und hervorragend in den Unterricht integriert werden kann. Die Schule geht hier vorbildlich voran und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Ebenfalls mit dem zweiten Preis wurde die Magdeburgerin Heike Weingärtner für den Bau ihres Strohballenhauses ausgezeichnet. Ein Strohballenhaus ist durch seine nachwachsenden Hauptbestandteile aus unbehandeltem Holz, Biostroh und Lehm besonders umweltfreundlich und schadstofffrei. Zudem ist der Energieaufwand bei der Nutzung im Alltag sehr gering. Die Grundschule "Hegelstraße" und Heike Weingärtner erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Als Preisträger des diesjährigen Umweltpreises in der Kategorie Forschung ehrte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper das Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation (ZPVP). Das ZPVP tritt als Initiator, Organisator und Koordinator von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf. Durch die Entwicklungsarbeit wurden Grundlagen geschaffen, um die Nutzung der Wasserkraft wirtschaftlich zu gestalten. Ein Beispiel ist der "River Rider", bei dem durch Wasserkraft Strom erzeugt wird. Die GmbH bekam damit ein Preisgeld von 2.500 Euro.

Den zweiten Preis in der Kategorie Forschung erhielt der Magdeburger Stephan Balischeswski für die Konzeption und den Aufbau eines Lithium-Eisenphosphat-Akkus. Damit wird eine Nachnutzung von nicht mehr genutzten Akkus aus Elektrofahrzeugen ermöglicht.

Die Verleihung des diesjährigen Umweltpreises der Landeshauptstadt Magdeburg erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Stadtsparkasse Magdeburg, der ÖSA-Versicherungen, der Volksbank Magdeburg, der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg, den Städtischen Werken Magdeburg (SWM), der MWG-Wohnungsgenossenschaft, der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), der Getec AG, der Maco Möbel Vertriebs GmbH, der Porta Möbel GmbH, der Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaft von 1893 und der mtu Reman Technologies GmbH.

Hintergrundinformationen
Seit 1993 ist die Landeshauptstadt Magdeburg Mitglied im Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.". Im Rahmen Ihrer Mitgliedschaft unterstützt Magdeburg jährlich Projekte zum Schutz des Regenwaldes.

Im Juli 2006 hatte der Stadtrat beschlossen, dass Magdeburg "Modellstadt regenerativer Energien" werden soll. Diesem Ziel dient nicht nur der Einsatz umweltfreundlicher Technologien, sondern auch der weitere Ausbau der Kreislaufwirtschaft und der Produktionsstandorte für regenerative Energien und Energiesysteme. Mit der Firma Enercon, dem größten Hersteller von Windenergieanlagen in Deutschland, und der Biodieselerzeugung sowie Firmen, die Photovoltaikanlagen produzieren, verfügt der Wirtschaftsstandort hier bereits über prägende Unternehmen.

Neben dem Engagement von Wirtschaft und Bürgern geht auch die Verwaltung entscheidende Schritte in Richtung Klimaschutz. Mit dem vom Stadtrat im September 2010 verabschiedeten "Neuen Klimaschutzprogramm" hat sich die Landeshauptstadt Magdeburg zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die Emissionen klimarelevanter Gase auf 3,2 Tonnen Kohlendioxid (CO2) je Einwohner und Jahr zu reduzieren. Zur Umsetzung dieses ambitionierten Ziels will die Stadtverwaltung ihre Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes und der Energieeffizienz verstärken und damit ihrer Vorbildwirkung gerecht werden.

So wurde bereits im September 2010 ein Kooperationsvertrag zur Energieeinspar-Parnterschaft zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und den SWM unterzeichnet. Diese Partnerschaft ist Teil der von den SWM gestarteten "Klima-Aktion Magdeburger Natur-Talente". Gemeinsames Ziel ist es, durch umfassende Energieberatung Verhaltensänderungen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung anzustoßen und damit zum Energiesparen anzuregen.

Darüber hinaus hat sich die Landeshautstadt Magdeburg zur Einführung eines kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagements entschlossen, das der besseren Planung und Steuerung von Klimaschutzmaßnahmen dienen soll. Dafür hat Magdburg das Angebot einer Exklusivpartnerschaft mit der Deutsche Energie-Agentur (dena) angenommen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung dazu wurde im November 2010 unterzeichnet.

Im September 2010 wurde die Landeshauptstadt Magdeburg durch die Bundesforschungsministerin Anette Schavan als Preisträger im Bundeswettbewerb "Energieeffiziente Stadt" ausgezeichnet. Magdeburg hat sich damit als eine von insgesamt fünf Städten für die Endphase des Wettbewerbes qualifiziert und wird vom Bundesministerium in den kommenden Jahren mit jeweils bis zu 1 Mio. Euro jährlich gefördert. Die Auszeichnung bestätigt, dass Magdeburg auf einem guten Weg ist, um den Ressourcenverbrauch und den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren, damit auch künftige Generationen eine intakte, vielgestaltige Umwelt vorfinden. Die Förderung durch das Bundesministerium versetzt die Landeshauptstadt in die Lage, weitere Projekte umzusetzen und vor allem die Erforschung von intelligenten, zukunftsfähigen Systemen und Technologien fortzusetzen mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um mehr als Zweidrittel gegenüber 1990 verringern.

2012 hat die Landeshauptstadt Magdeburg den Startschuss für die Gründung einer Klimaallianz mit der privaten Wirtschaft gegebenen. Leitmotiv dieser Partnerschaft zwischen Verwaltung und Wirtschaft ist der Ausbau des kooperativen Klimaschutzes in der Stadt. Unter dem Dach der Magdeburger Klimaallianz werden energie- und klimapolitische Fragestellungen auf die Tagesordnung gehoben sowie in branchenübergreifenden Gesprächen und konkreten Projekten vorangebracht.

Auch der Umwelterziehung misst die Stadtverwaltung erhebliche Bedeutung bei. Gemeinsam mit den Städtischen Werken organisiert die Stadt einen Energiespar-Wettbewerb für Schulen. Das Energie-Einsparmodell unter dem Motto "Fifty/fifty" trägt seit Jahren zur CO2-Reduzierung bei. Ziel ist die Energieeinsparung in den drei Bereichen Wasser, Wärme und Strom durch energiebewusstes Verhalten. Gleichzeitig sollen den Schülern die Zusammenhänge im Klimaschutz zwischen dem eigenen Handeln vor Ort und den globalen Auswirkungen näher gebracht werden. Fifty/fifty heißt, dass die Schulen 50 Prozent der verhaltensbedingt eingesparten Energiekosten erhalten.



Quelle: Stadt Magdeburg

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