Aktuelle Lage im Landkreis Stendal - Stand 18:00 Uhr - Landeskrisenstab : 10.06.2013 19:34 Uhr
Elbe-Havel-Land
Deichbruch Fischbeck inzwischen 50 m breit (zunächst 10 m); 1 bis 2 m Wasserhöhe, keine weiteren Sicherungsmaßnahmen
Hohengöhren: mehrere Deichabrutschungen; Zustand sehr kritisch, massive Deichbruchgefahr
kritisch: Umspannwerk Sandau; sichert Stromversorgung Havelberg und angrenzende Teile in Brandenburg; derzeit gesichert.
Osterholz: neuer Deichrutsch, alle Kräfte abgezogen, Eigensicherung, Lage wird beurteilt und Entscheidungen vorbereitet
Wulkau: 20 m breiter Deichrutsch, Sicherungsarbeiten laufen
Havelberg: massive Deichabrutschung nördlich Neuwerben; Deich gesichert, Kräfte inzwischen weitgehend abgezogen
Stadtinsel Havelberg: Prognose Havelberg am 11.06. = 5,05; Stadtinsel ab 4,83 überspült, jedoch mit Sandsackwall geschützt
Tangerhütte
Zur Ortslage Weißewarte sind alle Zufahrtsstraßen gesperrt, provisorische Notdeiche werden überströmt, Wasser steigt weiter; Evakuierung wird empfohlen
Arneburg – Goldbeck
Deich Altenzaun – Berge: weiterhin kritische Situation; Sickerwasser in großen Mengen durchgedrungen; Sicherungsmaßnahmen eingeleitet; schwer befahrbar, da durchweicht; Evakuierung wird vorbereitet, Sicherung wird fortgesetzt; Situation wird als stabil eingeschätzt
Stand der Umsetzung von Maßnahmen zur Flutung der Havelpolder:
Das Neuwerbener Wehr wird schrittweise wieder geschlossen. Das Wasser wird hier noch bis gegen Mitternacht fließen. Alle sechs Polder wurden geflutet. Die Flutung der Havelpolder führt zu einer deutlich stärker steigenden Tendenz des Wasserstandes am Pegel Havelberg/Havel. Der Richtwert der AS 4 wurde überschritten. Die Flutung soll bis zu einem Wasserstand von 480 cm am Pegel Havelberg fortgesetzt werden.
Eingesetzte Kräfte:
Im Landkreis Stendal sind derzeit insgesamt 3.199 Kräfte im Einsatz, zusätzlich zirka 2.500 freiwillige Helfer. Weitere Kräfte werden zugeführt. Zwei Bundeswehrhubschrauber und zwei Polizeihubschrauber sind im Einsatz.
Evakuierungen:
Insgesamt: 6.300 Menschen zur Evakuierung aufgefordert und 2.000 vorgewarnt in den Ortschaften:
Fischbeck, Hohengöhren, Wust, Wusterdamm, Schönhausen, Sydow, Wulkau, Briest, Neuermark-Lübars, Klietz, Scharlibbe, Schönfeld, Sandau, Kamern, Neukamern, Hohenkamern, Rehberg, Hohengöhren-Damm, Kabelitz, Schönhausen-Damm
Jerichower Land: OT Steinitz, Mangelsdorf und Klein Mangelsdorf; sind Evakuierungen angelaufen
Gestörte Verkehrsverbindungen:
L1 Drösede Richtung Bömenzien
L 2 Fähre Räbel
L 9 Fähre Sandau
L 30 Tangermünde – Grobleben
L31 Tangermünde-Bölsdorf
L 2/K 1016 OE Scharpenhufe, Richtung Aulosen
K 1193 Zufahrt OL Elversdorf
K 1196 Fähre Grieben
K 1469 Demker- Weißewarte
K 1036 Tangermünde – Billberge in Ortslage Storkau
Ortsverbindungsstraße Elversdorf - Demker
Elberadweg LK Stendal
B 188 ab Tangermünde bis Landesgrenze Brandenburg
B107 ab Havelberg bis Kreisgrenze JL
Schiene:
Strecke 6185 Staffelde-Schönhausen, km 194,0-196,0 (Hochgeschwindigkeitsstrecke)
Strecke 6107 Schönhausen-Bindfelde km 94,0-96,0 (Stammstrecke)
ICE Strecke und Stammstrecke zwischen Brücke Hämerten und Landesgrenze Brandenburg gesperrt
Pressemitteilung von Montag, 10. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 14:56 Uhr
Sporthallen bis Mittwoch, Erich-Rademacher-Bad bis auf Weiteres geschlossen - Auswirkungen der Hochwassersituation
Von der derzeitigen Hochwassersituation sind auch die Magdeburger Sportstätten und Bäder betroffen. Aus diesem Grund bleiben zunächst bis einschließlich Mittwoch, 12. Juni, alle Sporthallen geschlossen. Über eine eventuelle Nutzung einzelner Sporthallen ab Donnerstag wird zeitnah entschieden und informiert.
Die Schwimmhallen bleiben für den Schul- und Vereinssport sowie für das öffentliche Baden geöffnet. Über die Durchführung des Schwimmunterrichtes für Kinder entscheiden die Grund- und Förderschulen in Abstimmung mit den verantwortlichen Schwimmlehrern.
Das Naherholungszentrum/Strandbad Barleber See ist heute und morgen, das Erich-Rademacher-Bad bis auf Weiteres geschlossen.
Die kommunalen Sportplätze, das Leichtathletikzentrum und die Nebenplätze des Stadions sind ebenfalls bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Über die Nutzung von Sportsätten, die von Vereinen betrieben werden, entscheiden diese über eine mögliche Nutzung. Dazu muss der betreffende Verein direkt kontaktiert werden.
Für weitere Fragen zur Nutzung der Sportstätten, Schwimmhallen und Bäder stehen André Willms (Tel. 540 30 22, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Claudia Sturm (Tel. 5 40 30 36, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) aus dem Fachbereich Schule und Sport.
72-h-Aktion - Jugendliche aus ganz Deutschland helfen im Sachsen-Anhalt
Bonifatiuswerk unterstützt Aktion - Quelle: Bistum Magdeburg - 10.06.2013 , 13:51
Magdeburg (pbm) - Jugendgruppen aus ganz Deutschland haben sich spontan entschieden, bei der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aktive Fluthilfe in Ostdeutschland zu leisten. Die Jugendlichen helfen voraussichtlich in Notunterkünften und bei der Beseitigung von Flutschäden. Finanziell unterstützt sie dabei auch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Das Hilfswerk hat kurzfristig seine Hilfe zugesagt und wird einen beträchtlichen Teil der Anreisekosten der Gruppen übernehmen. Das Bonifatiuswerk erhöht damit noch einmal seine bereits zugesagte Fluthilfe von 100.000 Euro für die Flutopfer in Ostdeutschland.
„Wir im Bonifatiuswerk sind sehr erschüttert über die Ausmaße des schrecklichen Hochwassers in Ostdeutschland“, sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes Monsignore Georg Austen. „In dieser schwierigen Situation ist die aktive Hilfe der Jugendlichen im Rahmen der 72-Stunden-Aktion ein deutliches Zeichen gelebter Solidarität und Nächstenliebe gegenüber all jenen, die vom Hochwasser schwer betroffen sind.“ Das Leitwort der Aktion „Uns schickt der Himmel“ gewinne damit eine ganz besondere Qualität.
Pegelstände gehen leicht zurück, Katastrophenalarm bleibt in Kraft - Hochwassersituation weiter angespannt - Quelle: Stadt Magdeburg - 10.06.2013 , 10:27 Uhr
Die Einsatzkräfte der Deichverteidigung und Gefahrenabwehr in der Landeshauptstadt bekämpfen im Stadtgebiet weiterhin das extreme Hochwasser. So wurden in den vergangenen zwölf Stunden wieder einige Sickerstellen an den Deichen bei Pechau und Randau gesichert. Auch die Lage in Rothensee und das dortige Umspannwerk stehen weiterhin im Blickpunkt der Einsatzkräfte. Der Pegel an der Strombrücke liegt inzwischen bei 7,13 Metern.
"Einen großen Anteil an den Sicherungsmaßnahmen im Stadtgebiet hat die Bundeswehr", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Die Einsatzbereitschaft der Truppe mit rund 1.700 Mann, zahlreichen Reservisten und den Ansprechpartnern, die mit uns im Katastrophenstab ganz eng zusammenarbeiten, verdient Dank und große Anerkennung."
Aufgrund der inzwischen großen Menge an Sandsäcken und der aktuellen Situation an den Ufermauern und Deichen werden derzeit keine freiwilligen Helfer mehr benötigt! Der Leiter des Katastrophenschutzstabes Holger Platz dankt allen bisherigen Unterstützern. "Das Engagement der freiwilligen Helfer ist einfach beeindruckend. Mein Dank gilt allen, die bislang dazu beigetragen haben, Magdeburg vor dem extremen Hochwasser zu schützen. Sollte wieder Bedarf an freiwilligen Helfern bestehen, werden wir rechtzeitig informieren."
Durch die Einsatzkräfte konnten inzwischen auch alle Rothenseer Unternehmen gesichert werden. Gemeinsam mit den Firmen hat der Katastrophenschutzstab alles dafür getan, um die Folgen des Hochwassers am Wirtschaftsstandort Magdeburg-Rothensee zu minimieren. Seit 8.00 Uhr sind zudem auch die Saalestraße bis zum Korbwerder und ein Teil des August-Bebel-Damms ab der Pettenkofer Brücke wieder für den Fahrzeugverkehr geöffnet.
Die Räumung der ostelbischen Stadtteile wird heute fortgesetzt. Der Stadtordnungsdienst wird dazu mit Lautsprecherdurchsagen durch die entsprechenden Stadtteile Ostelbiens fahren, nachdem gestern Pechau, Randau-Calenberge und Prester geräumt wurden. Die Bewohner werden gebeten, die Hinweise des Stadtordnungsdienstes zu beachten. Für Bewohner, die nicht bei Freunden oder Bekannten unterkommen können, stellt die Stadt folgende Notquartiere bereit: Hegelgymnasium (Hegelstraße/Geißlerstraße), Einsteingymnasium am Olvenstedter Graseweg und das frühere Schulgebäude in der Nachtweide 68. Wer dieses Angebot nutzen möchte, sollte sich selbstständig zu den Unterkünften begeben. Personen, die Hilfe beim Umzug in ein Ausweichquartier benötigen, melden sich bitte am Bürgertelefon unter 5 40 77 77. Direkt vor Ort gibt es weitere Informationen.
Die Magdeburgerinnen und Magdeburger werden weiterhin aufgefordert, private Pkw-Fahrten auf das absolut Notwendige zu beschränken, um die Straßen für Einsatzfahrzeuge und die Menschen, die Häuser verlassen müssen, freizuhalten.
Das Betreten der Deiche ist streng verboten. Bei Verstößen werden sofort bis zu 400 Euro fällig. Das Ordnungsamt kontrolliert.
Hinweise für Bürger, die ihre Wohnungen verlassen
Was Sie unbedingt dabei haben sollten:
- lebenswichtige Medikamente, Verbandszeug
- wichtige Personaldokumente, wie z. B. Ausweise, Geburts- und Heiratsurkunden, Zeugnisse
- wichtige Finanzdokumente, wie z.B. Einkommens- und Renten- bescheide, Versicherungspolicen, Zahlungsbelege, Sparbücher, Aktien, Grundbuchauszüge, Fahrzeugbrief u.ä.
- Geld, Kreditkarten
- die Chipkarte für die Krankenversicherung
- Handy (mit Ladegerät!)
- Wechselschuhe und Wechselwäsche für ca. 1Woche
- Hygieneartikel
Bevor die Wohnung oder das Haus verlassen wird:
- Strom abschalten (Hauptsicherung entfernen)
- Öltank schließen (wenn vorhanden)
- Gegenstände sichern
- Absperrhähne vor den Gas- und Elektrozählern schließen, wenn möglich (meist im Keller)
- Kraftfahrzeuge mitnehmen oder an einem sicheren Ort abstellen
Unterkünfte:
Wenn Sie nicht bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unterkommen können, stehen folgende Notunterkünfte zur Verfügung:
- die Sporthalle des Albert-Einstein-Gymnasiums
im Olvenstedter Grasweg 36
- das Hegelgymnasium in der Hegelstraße/Ecke Geißlerstraße
- das frühere Schulgebäude in der Nachtweide 68
In den Notunterkünften erfahren Sie alles Weitere. Dort können wir Sie - sofern gewünscht - auch in andere Unterkünfte vermitteln.
Ministerium für Inneres und Sport übernimmt Führung im Landkreis Stendal - (Quelle: Landeskrisenstab , 10.06.2013, 14:03 Uhr)
Aufgrund der aktuellen Lage im Landkreis Stendal übernimmt der Krisenstab der Landesregierung die Führung für das Katastrophengebiet Landkreis Stendal, um insbesondere die notwendigen länderübergreifenden Abstimmungen vorzunehmen. Er arbeitet dabei eng mit den Behörden im Landkreis Stendal zusammen.
Hintergrund:
Als oberste Katastrophenschutzbehörde hat das Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt auf der Grundlage des Katastrophenschutzgesetzes des Landes die Möglichkeit, im Katastrophenfall die Leitung von Abwehrmaßnahmen zu übernehmen.
Schadensereignis (Hochwasser Sachsen-Anhalt Juni 2013) - 10.06.2013 13:00 Uhr
Wetterlage
Im Süden wolkig, sonst heiter; südlich einer Linie Harz-Anhalt letzte Schauer, sonst trocken. Nachts locker bewölkt oder klar und trocken; gebietsweise Nebel. Wetter- und Warnlage für die nächsten 24 Stunden: Der Einfluss eines Zwischenhochs verstärkt sich und sorgt auch im Süden Sachsen-Anhalts ab dem Mittag für störungsfreies Wetter. Heute tagsüber werden keine warnrelevanten Wettererscheinungen erwartet.
Hydrologische Lage:
Das Hochwasser Juni 2013 ist durch das Auftreten extrem hoher Hochwasserscheitel an den Flussgebieten Mulde, Weißer und Schwarzer Elster, Saale und Elbe, größtenteils weit oberhalb von Abflüssen mit 100-jährlichen Wiederkehrsintervallen sowie großer Fülle gekennzeichnet.
Der Hochwasserscheitel der Elbe passierte gestern auf einer Länge von 40 km den Bereich Aken bis Magdeburg (W=746 cm) und wird für heute im Bereich Niegripp bis Tangermünde erwartet. Ein Deichbruch im Bereich Fischbeck verzögert aktuell die Scheitelausbildung in Tangermünde. Die stromab liegenden Pegel in Sachsen – Anhalt – Wittenberg, Dessau, Aken und Barby – weisen langsam fallende Wasserstände auf. Aktuell sind an allen Elbpegeln die Richtwerte der AS 4 deutlich überschritten.
Die Einleitung der Havelpolderflutung am gestrigen Tag führte zu einem Abfall der Wasserstände am Pegel Wittenberge und gleichzeitig zu einem Anstieg am Pegel Havelberg/Havel oberhalb des Richtwertes der AS 4. Die gesteuerte Flutung wird bis zu einem Wasserstand von 4,80 m am Pegel Havelberg fortgesetzt.
An den Saalepegeln setzt sich die langsam fallende Tendenz fort, gegenwärtig befinden sich die Wasserstände an den Pegeln oberhalb der Richtwerte der AS 3 (Pegel Naumburg - Grochlitz) bzw. noch über der AS 4 (Pegel Halle - Trotha und Pegel Calbe). Der Wiederanstieg der Weißen Elster (Pegel Oberthau) bzw. die Abflussbehinderung durch die hohen Elbwasserstände verzögern den Rückgang in den Mündungsbereichen.
Die seit gestern insbesondere im Erzgebirge und Vogtland gefallenen Starkniederschläge führten in den Oberläufen der Mulde und Weißen Elster, hier vor allem an der Pleiße, zu einem Wiederanstieg der Wasserstände. Am Pegel Golzern wurde erneut der Richtwert der AS 2 überschritten, am Pegel Oberthau stieg der Wasserstand wieder oberhalb des Richtwertes der AS 4 an.
Am Pegel Löben/Schwarze Elster hält die fallende Tendenz der Wasserführung unterhalb des Richtwertes der AS 4 an, auf Grund des deutlichen Rückganges der Wasserführung der Elbe und dem somit gewährleisteten freien Abfluss der Schwarzen Elster im Mündungsbereich, wird die AS 4 aufgehoben.
Ausgerufene AS/MG |
Anzahl |
AS 4 |
10 |
AS 3 |
3 |
AS 2 |
2 |
AS 1 |
2 |
MG |
7 |
Flussgebiet Elbestrom
Die Wasserstände an den Pegeln der Elbe in Sachsen–Anhalt sind langsam rückläufig. Im tschechischen Einzugsgebiet ist infolge der erneut gefallenen Niederschläge eine Verlangsamung der fallenden Tendenz bzw. eine gleichbleibende Tendenz zu beobachten. An den Elbepegeln in Sachsen fallen die Wasserstände durchgängig weiter, nach aktueller Vorhersage ist in der Nacht zum Dienstag am Pegel Torgau das Unterschreiten des Richtwertes der AS 4 zu erwarten.
In den Morgenstunden des 9.6.2013 bildete sich in Sachsen-Anhalt an den Elbepegeln von Aken bis Magdeburg ein 40 km langer Hochwasserscheitel aus, mit Wasserständen weit über denen des Hochwassers von 2002, im einzelnen Aken 790 cm, Barby 761 cm und Magdeburg 746 cm. Ein Deichbruch in Breitenhagen führte gestern Vormittag zu einer deutlichen Scheitelabflachung am Pegel Barby und in der Folge auch am Pegel Magdeburg, mit Werten immer noch über dem Niveau des Hochwassers 2002. An diesen Pegeln ist eine leicht fallende Tendenz zu beobachten.
Am Pegel Niegripp bildete sich der Hochwasserscheitel am 9.6.2013 mit 982 cm aus, auch hier setzt sich eine leicht fallende Tendenz durch.
Am Pegel Tangermünde verzögert sich aktuell die Scheitelausbildung durch einen Deichbruch in Fischbeck.
Die beginnende Flutung der Havelpolder führt zurzeit zu leicht fallenden Wasserständen am Pegel Wittenberge.
Im Bereich der Elbe sind nördlich von Magdeburg im Verlauf des gestrigen Tages und der vergangenen Nacht Deichbrüche (Fischbeck) bzw. Deichüberströmungen (Hohenwarthe) aufgetreten, die zu einer Reduzierung des Elbescheitels beigetragen haben.
Flussgebiet Havel
Die Flutung der Havelpolder führt zu einer deutlich stärker steigenden Tendenz des Wasserstandes am Pegel Havelberg/Havel. Der Richtwert der AS 4 wurde überschritten. Die Flutung soll bis zu einem Wasserstand von 480 cm am Pegel Havelberg fortgesetzt werden.
Flussgebiet Saale:
Die Regenfälle der letzten Nacht hatten keine erheblichen Auswirkungen auf die Wasserführung im oberen Flussgebiet der Saale. Die rückläufigen Tendenzen der Wasserführung der Saale setzen sich weiter auf hohem Niveau fort. Am Pegel Camburg - Stöben wurde im Verlauf des gestrigen Tages der Richtwert der AS 4 unterschritten. Die Wasserführung im Bereich des Pegels Naumburg - Grochlitz ist oberhalb des Richtwertes der AS 3 weiter rückläufig. Am Pegel Halle - Trotha werden weiterhin fallende Wasserstände registriert. Auf Grund der im Flussgebiet der Weißen Elster gefallenen Niederschläge wird sich der Rückgang der Wasserstände am Pegel Halle - Trotha verzögern und erst im Verlauf des Folgetages wird die Unterschreitung des Richtwertes der AS 4 erwartet. Bei insgesamt fallender Tendenz der Wasserführung bleibt der Richtwert der Meldegrenze am Pegel Bernburg noch weit überschritten.
Auf Grund der durch die Elbe verursachten Behinderung des freien Abflusses der Saale erfolgt der Rückgang der Wasserstände am Pegel Calbe und im Mündungsbereich nur sehr langsam. Die Unterschreitung des Richtwertes der AS 4 wird erst in den Folgetagen erwartet.
Flussgebiet Unstrut mit Nebenflüssen:
Die im Einzugsgebiet der Unstrut gefallenen Niederschläge führten lokal zu Wasserstandsanstiegen in den Zuflüssen der Unstrut in Thüringen. Dies führte, in Verbindung mit der leichten Erhöhung der Abgabe des RHB Straußfurt am gestrigen Tage, zu einer geringfügigen Überschreitung der Meldegrenze am Pegel Oldisleben.
Am Pegel Wangen stagnieren die Wasserstände im Bereich der AS 2, im Mündungsbereich setzt sich eine langsam fallende Tendenz der Wasserführung oberhalb der Meldegrenze für den Pegel Laucha fort.
Flussgebiet Weiße Elster:
Die am gestrigen Tag gefallenen Niederschläge haben einen Wiederanstieg der Wasserführung im Unterlauf der Weißen Elster, insbesondere durch den Zufluss aus der Pleiße, verursacht. Am Pegel Oberthau wurde erneut der Richtwert von 400 cm überschritten, dies führt zu einer Verzögerung des Rückganges der Wasserstände im Mündungsbereich zur Saale.
Flussgebiet Mulde:
Die gestern Abend und in der Nacht aufgetretenen Starkniederschläge insbesondere im Einzugsgebiet der Freiberger Mulde in Sachsen haben dort für erneut ansteigende Wasserstände gesorgt. Derzeit bildet sich am Pegel Golzern 1 erneut ein Scheitel oberhalb des Richtwertes der AS 2 aus. Am Pegel Bad Düben 1 sind aktuell Wasserstände oberhalb des Richtwertes der AS 1 zu beobachten. Im Tagesverlauf ist mit erneut leicht ansteigenden Wasserständen zu rechnen.
Im Unterlauf der Mulde in Sachsen-Anhalt setzt sich die fallende Tendenz der Wasserstände fort.
Am Pegel Dessau-Brücke zeigen sich weiter langsam fallende Wasserstände. Dort ist der Richtwert der AS 4 unterschritten. Aufgrund der hohen Elbwasserstände wird der freie Abfluss der Mulde in die Elbe weiter behindert, sodass sich der Rückgang der Wasserführung der Mulde im Bereich Dessau nur sehr verzögert abzeichnet.
Flussgebiet Schwarze Elster:
Der Ober- und Mittellauf der Schwarzen Elster zeigt durchgängig eine fallende Tendenz der Wasserstände. Die im Verlauf des gestrigen Tages gefallenen Niederschlagsmengen verursachten nur einen leichten Anstieg der Wasserführung im Oberlauf.
Nach Durchgang des Hochwasserscheitels am Pegel Löben ist auch hier eine fallende Tendenz, unterhalb des Richtwertes der AS 4 zu beobachten, auf Grund des deutlichen Rückganges der Wasserführung der Elbe und dem somit gewährleisteten freien Abfluss der Schwarzen Elster im Mündungsbereich, wird die AS 4 aufgehoben..
Weiße Elster
- Aufgrund fallender Wasserstände im Oberlauf merkliche Entspannung der Lage. Berichterstattung wird eingestellt. Schadensaufnahmen beginnen zeitnah.
Saale
- Die Situation an der Saale in den Stadtgebieten bis Bernburg entspannt sich zunehmend. Es ist kein weiterer aktiver Verbau notwendig. Der Katastrophenalarm in Halle wurde aufgehoben; der OB Halle bittet aber um weiteren Einsatz der Deichfachberater auch beim Rückbau des Sandsackverbaus. Aus der Stadtlage Calbe sind keine gesonderten Anforderungen bekannt.
- Deichbruch am 09.06.2013, ca. 7:20 Uhr im rechten Saaledeich bei Klein Rosenburg (Saale – km 1). Seit dem strömt unkontrolliert Wasser durch den Deich in das Hinterland am Elbe – Saale – Winkel und überflutet großflächige Gebiete bis Aken/Elbe. Infolge dessen ist der Wasserstand am Pegel Barby/Elbe inzwischen um 21 cm gefallen (8:00 Uhr: 761 cm; 15:00 Uhr: 740 cm).
Unstrut
- Wasserstand durch Reduzierung Talsperrenabgaben Straußfurt und Kelbra weiter fallend.
- Wasserwehren weiterhin im Kontroll- und Hilfsdienst.
- Starke Durchweichung Deich Unstrut - Flutkanal Bereich Schöpfwerk Wendelstein.
- Berichterstattung wird eingestellt.
Schwarze Elster
- Die Deichbrüche an der Schwarzen Elster sind geschlossen bzw. bei Klossa durch den Polderbau unter Kontrolle. Die Situation bei Mönchenhöfe ist stabil. Die Arbeiten über Nacht konnten eingestellt werden, die Lage wird kontrolliert.
Mulde
Der Muldescheitel hat die Stadtlage Dessau gesichert passiert. Die neugebauten Deichsysteme haben sich bewährt.
Elbe/Havel
Stand der Umsetzung von Maßnahmen zur Flutung der Havelpolder:
Flutung wurde am 09.06.2013, 13:11 Uhr begonnen. Die entsprechende Entscheidung hat der Einsatzstab in seiner 5. Sitzung am 08.06.2013 getroffen. Die Schließung ist nach erfolgreicher Spitzenkappung vorgesehen für den 12.06.2013 ca. 10.30 Uhr.
Über die Beratungsergebnisse wurde der Stab des LVwA gesondert per Fax informiert. Die Flutung wird begleitet von dem mit der Planung der Wehrsanierung beauftragten Ing – Büro.
FB Osterburg
Die Sicherungsarbeiten an Elbe und Aland sind nahezu abgeschlossen; am Bucher Deich werden sie am Sonntag beendet, ebenso in der Zehrengrabenniederung. Am Wischedeich (Altenzaun-Berge ist eine TEL eingerichtet worden, um Hilfsarbeiten zu koordinieren. Auf Grund aufgeweichten Deichhinterlandes sind Transporte über Wasser geplant. Der Pumpenausfall am SW Bölsdorf ist durch Ersatzpumpen ausgeglichen.
FB Wittenberg
Gemäß Absprachen mit LTV FSN, Betrieb Rötha erfolgte die fachliche Anleitung zum Verschluss der Schadstelle im Bockdamm einschließlich defekter Sielklappe durch Fachberater des LHW. Der Durchfluss konnte in den Abendstunden auf ca. 5 m3/s reduziert werden. Weitere Maßnahme Verbau / Erhöhung eines alten Schlafdeiches. Bundeswehr bis in späten Abendstunden im Einsatz, keine akute Gefahr für LSA.
Bundeswehr ebenfalls im Einsatz zur Sicherung bei Sachau - Priesitz. Deichabschnitte Mittelhölzer und Fliederwall ebenfalls gesichert.
FB Schönebeck
Der Elberückstau wirkt sich auf die Ohre aus; Zufahrten zu Glindenberg und Heinrichsberg nicht mehr sicher, so dass OL evakuiert. DFB vor Ort; linker Ohredeich Zielitz überströmt mit Auswirkung auf Einzelgehöfte und Stallanlagen (Am Alten Schacht).
Deich Pechau gesichert; am Deich Randau Aufbau weiterer Sandsacklagen, Deichriss Glinde stabil abgedichtet, zweite Linie Müllerstraße SBK stabil.
An Elbeumflut und in Pretzien zusätzliches Ing. Personal der FB HBS und SGH konzentriert, ebenso Fachpersonal der TU Dresden und Kaiserslautern. Das Dienstgebäude des FB SBK in der Amtsbreite ist überflutet. Sicherungen an EUD bisher erfolgreich. Ständiger Einsatz der Hydrologen des LHW zu Durchflussmessungen an Elbe und Umflut zur Eichung und Nachführung / Ergänzung bestehender Schlüsselkurven. Bisher Mengenverteilungen auf Elbe und Umflut zu ca. 74 / 26 %.
Bewertung/Einschätzung der Entwicklung
Allgemeine Schadenslage der unteren Katastrophenschutzbehörden:
Landkreis Anhalt-Bitterfeld:
Katastrophenfall seit 03.06.2013, 08:30 Uhr festgestellt.
Keine Änderung der Lage.
Salzlandkreis:
Katastrophenfall seit 04.06.2013, 11:00 Uhr festgestellt.
Weiterhin kritische Lage im Bereich des Elbe – Saale- Winkels und entlag der Elbe. Elbepegel
Barby sinkt weiter.
- Breitenhagen
Deichbruch des Saaledamms bei km 1. OL Lödderitz und Sachsendorf überflutet. Die Evakuierungen in diesem Bereich sind abgeschlossen.
- Barby
Schadstelle im sogenannten „45 er Bruch“ bei Monplaisir ist nach Abdichtung weiterhin stabil. Evakuierung Barby, Glinde, Pömmelte ist für Ernstfall stabsmäßig vorbereitet. Derzeit besteht aber keine Gefahrenlage.
- Bernburg
Leichte Entspannung der Lage aufgrund des allmählichen Wasserrückgangs in der Talstadt.
- Schönebeck
Weiterhin Sickerstellen in der Hochwasserverteidigungslinie. Ständige Überprüfung und
Sicherungsmaßnahmen. Derzeit keine akute Gefährdung für die OT Grünewalde, Elbenau und
Ranies. Evakurierungen erfolgen bislang auf freiwilliger Basis.
Magdeburg:
Katastrophenfall am 04.06.2013, 06:00 Uhr festgestellt.
Keine Änderung der Lage.
Stendal:
Katastrophenfall am 05.06.2013, 08:00 Uhr festgestellt
- Tangermünde
Deichbrüche bei Fischbeck und Deichriss auf 30 m Länge im Bereich Hohengöhren.
Die Orte Wust, Kabelitz, Schönhausen, Sydow, Wust-Siedlung, Briest, Melkow, Hohengöhren
und Neuermark-Lübars sind evakuiert. Umfangreiche Straßensperrung und Einstellung des
Bahnverkehrs.
Jerichower Land:
Katastrophenfall am 04.06.13, 18:00 Uhr festgestellt.
- Gemeinde Möser
Nach Bruch des Dammes im Bereich Hohenwarthe-Siedlung ist weiter unter Kontrolle.
Die L 52 zwischen Niegripp und Hohenwarthe ist nicht mehr befahrbar. Weiterhin herrscht eine instabile Lage an den Deichen in den Ortsteilen Lostau und Hohenwarthe. - Gemeinde Jerichow
Evakuierungsanordnung für die Orte Steinitz, Klein Mangelsdorf und Mangelsdorf erlassen.
Börde:
Katastrophenfall am 05.06.2013, 10:00 Uhr festgestellt.
Mehrere Deichübertritte (Überlauf) im Bereich des linken Ohredeiches. Bedrohungen wegen Rückstau der Ohre im Bereich Wolmirstedt, Stadtlage Süden und Osten.
Wittenberg:
Katastrophenfall am 05.06.2013, 11:50 Uhr festgestellt.
Keine Änderung der Lage.
Dessau-Roßlau:
Katastrophenfall am 03.06.2013, 12:45 Uhr festgestellt.
Keine Änderung der Lage.
Erkennbare Entwicklung, Prognose
Zurzeit keine Änderung der Lage in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis, Jerichower Land, Börde, Wittenberg und den kreisfreien Städten Magdeburg und Dessau-Roßlau.
Schäden an der territorialen Infrastruktur und den Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung
Zurzeit keine Änderung der Lage in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis, Jerichower Land, Börde, Wittenberg und den kreisfreien Städten Magdeburg und Dessau-Roßlau.
Stendal
Einschränkungen der Befahrbarkeit der Straße, Schiene und Wasserstraße
Aufstellung der gesperrten bzw. beeinträchtigten Streckenabschnitte und Anlagen infolge Hochwasser
Autobahnen
Strecke |
Abschnitt |
Bemerkungen |
Aufhebung oder Teilaufhebung |
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A 2 |
RF Berlin, AS MD Rothensee |
Sperrung aufgrund Hochwasser auf dem August Bebel Damm, |
Änderung der Beschilderung "Für Anlieger frei" |
A 2 |
AS Lostau - Hohnwarte |
Sperrung der AS siehe auch L 52 |
|
A 2 |
AS Burg Ost und Burg Zentrum |
Sperrung RF Nannover (nur AS) ab 9.6. |
Sperrung am 10.6. aufgehoben |
A 9 |
RF Berlin, Dessau Süd - Dessau Ost |
Sicherungsmaßnahme gegen Überflutung im Bereich Muldequerung, Verkehrsführung 2-Streifig |
|
A 9 |
RF München, Vockerode - Dessau-Ost |
Sicherungsmaßnahme gegen Überflutung im Bereich, . |
Verkehrsführung seit 9.6. 17:30 Uhr 2-Streifig |
Bundesstraßen
Strecke |
Abschnitt |
Bemerkungen |
|
|
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B 2 |
Elbebrücken WB |
Flutbrücke eingetaucht |
seit 8.6. 18:00 Uhr wieder frei |
B 6 |
Beesenlaublingen - Mukrena (Alsleben) |
Überflutung, Vollsperrung, inkl. Saalebrücke Alsleben |
|
B 80 |
Bennstedt - Halle |
RF Halle, Sperrung 1 Fahrspur für Deichsicherungsmaßnahmen |
|
B 100 |
Bitterfeld Bereich Goitsche-Ufer |
Vollsperrung aus Sicherheitsgründen |
Vollsperrung am 9.6. aufgehoben |
B 107 |
Jerichow - Havelberg |
Vollsperrung (Deichbruch bei Fischbeck) |
|
B 180 |
Naumburg - Roßbach |
Überflutung, Vollsperrung |
Vollsperrung aufgehoben, ab 6.6. |
B 180 |
Grana |
Überflutung, Vollsperrung |
|
B 180 |
Unterstadt Zeitz |
Überflutung, Vollsperrung |
|
B 181 |
Stadtgebiet Merseburg |
Überflutung |
ab 5. 6. 14:00 Uhr halbseitige Verkehrsführung im Gegenverkehr, Aufhebung ab voraussichtlich 8.6. 14:00 Uhr |
B 182 |
OL Pretzsch - LG ST/SA |
Überflutung, Vollsperrung |
Vollsperrung seit 10.6. aufgehoben |
B 184 |
Dessau - Roßlau |
Bauwerke drohen einzutauchen, z.Z. noch 20 cm Freibord, Vollsperrung nicht auszuschließen |
keine Gefährdung mehr |
B 185 |
OD Bernburg - Köthen |
Vollsperrung in Höhe Fuhnebrücke, Wassertiefe 10-15 cm |
Vollsperrung am 8.6.aufgehoben |
B 185 |
A 9 (Dessau-Ost) - Dessau |
infolge Sperrung der Muldebrücke im Stadgebiet, Umleitung nur über A 9, B 184 Baulasträger Stadt Dessau-Roßlau |
|
B 187 |
Bw Schweinitz, Bauwerk eingetaucht |
Vollsperrung |
|
B 187 |
Stadtgebiet Roßlau |
Vollsperrung, örtliche Umleitung Baulasträger Stadt Dessau-Roßlau |
|
B 187 |
Iserbeka (K 2108) - Listerfehrda - Elster |
Überflutung, Vollsperrung |
|
B 187 |
Wittenberg (L126) - Mühlanger (K 2016) |
Überflutung, Vollsperrung |
|
B 187 a |
Steuts - Aken |
Überflutung, Vollsperrung (inkl. Fähre) |
|
B 187 a |
OD Aken |
Überflutung, Vollsperrung seit 9.6. |
|
B 188 |
Tangermünde - Wust |
Überflutung, Vollsperrung, inkl. Elbebrücke |
|
B 246 a |
Schönebeck - Gommern |
Vollsperrung infolge Ziehen des Pretziner Wehrs, örtliche Umleitung |
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Schäden an Gebäuden und Industrieanlagen
Es sind im gesamten Land in den vom Hochwasser betroffenen Landkreisen Schäden an Gebäuden und Industrieanlagen eingetreten. Eine Schadensschätzung ist jedoch noch nicht möglich.
Eingeleitete Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Beseitigung der Schäden
Derzeit liegen alle Bemühungen auf der Deichsicherung und Schutz der Bevölkerung durch Evakuierungsmaßnahmen.
Eingesetzte Kräfte und Mittel
Insgesamt sind 11.146 Einsatzkräfte im Dienst.
Pressemitteilung von Montag, 10. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 06:58 Uhr
Zulassungsstelle für Gewerbekunden und Führerscheinstelle geschlossen - Räumung der ostelbischen Stadtteile
Das Dienstleistungsgebäude der Stadtverwaltung in der Tessenowstraße 15 ist wegen der Räumung der ostelbischen Stadtteile bis auf Weiteres geschlossen.
Dies betrifft sowohl das BürgerBüro Ost, die Kfz-Zulassungsstelle für gewerbliche Kunden, die Führerscheinstelle und den Bereich gewerblicher Personen- und Güterkraftverkehr.
Viele Serviceangebote der BürgerBüros sind mit den entsprechenden Anträgen und Formularen rund um die Uhr im Internet unter www.magdeburg.de/buergerservice verfügbar. Dort gibt es auch weitere Informationen zu den Öffnungszeiten und dem Leistungsangebot der BürgerBüros.
Gefangene in Burg nähen in Sonderschicht Sandsäcke (Quelle: Ministerium der Justiz ,10.06.2013, 11:59 Uhr)
Burg (MJ). In der Justizvollzugsanstalt Burg sind am Sonntag in einer Sonderschicht 5.100 Sandsäcke genäht worden. Aufgrund einer Anfrage des Krisenstabes des Jerichower Landes waren in der Schneiderei der Niederlassung Burg des Landesbetriebs für Beschäftigung und Bildung der Gefangenen bis in die Abendstunden 43 Gefangene im Einsatz. „Die Sandsäcke sind noch am Sonntag an die Feuerwehr in Burg ausgeliefert und sofort verwendet worden“, sagte Justizministerin Professor Angela Kolb am Vormittag. Derzeit würden andere Aufträge der Schneiderei zurückgestellt, um weitere Sandsäcke zu produzieren, so Kolb. Die Bediensteten und Strafgefangenen seien mit großem Engagement bei der Sache. Kolb bedankte sich bei dem Leiter der Schneiderei, Winfried Groß, und seinem Team. „Wir machen weiter, solange wir noch Stoff haben.“
Verkehrseinschränkungen infolge des Deichbruchs bei Fischbeck
Quelle: Krisenstab der Landesregierung/ Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt:vom 10.06.2013, 06:17 Uhr
Infolge der Überflutung weitreichender Gebiete um Fischbeck sind Straßenabschnitte der Bundesstraßen 107 und 188 gesperrt.
Die ICE-Strecke Wolfsburg – Berlin ist im Abschnitt Stendal - Rathenow ebenfalls gesperrt.
Deichbruch bei Fischbeck
Der Krisenstab der Landesregierung informiert, 10.06.2013, 03:32
Heute kurz nach 0:00 Uhr ereignete sich ein Deichbruch bei Fischbeck. Elbewasser tritt über eine ca. 50m Bruchstelle aus.
Fischbeck droht eine Überflutung. 1445 Anwohner sind betroffen. Maßnahmen zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung werden ergriffen.
Alle in diesem Gebiet befindlichen Personen werden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und höher gelegene Gebiete aufzusuchen.
Oberhalb von Fischbeck kam es in Hohengöhren auf einer Länge von 30m zu einer Deichabrutschung die sich zu einem Deichbruch entwickeln könnte.
Pressemitteilung von Sonntag, 9. Juni 2013 -Landeshauptstadt Magdeburg, 10.06.2013 22.:29 Uhr
So kämpft Magdeburg gegen das Hochwasser - Profis und Freiwillige rund um die Uhr im Einsatz
Ottostadt Magdeburg. Im Kampf gegen das Hochwasser waren auch am heutigen Tag Hilfsorganisationen und Privatleute mit Tausenden von Helfern bis zur Erschöpfung im Einsatz. Deichverteidigung und Gefahrenabwehr laufen weiter auf Hochtouren.
Tausende engagierte Helfer kämpfen weiter um die Rettung der Magdeburgerinnen und Magdeburger und ihrer Stadt:
- darunter 1.600 Soldaten der Bundeswehr und ca. 200 Kräfte der Bundespolizei
- dabei waren auch 1.600 Kameraden vom Technischen Hilfswerk und ca. 200 Mitglieder von anderen Hilfsorganisationen
- die Feuerwehr hat 1.700 Kräfte im Einsatz.
Darüber hinaus haben ungefähr 2.000 freiwillige Helfer die Arbeit der Katastrophenhelfer tatkräftig unterstützt.
Auch unzählige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der städtischen Eigenbetriebe, städtischen Gesellschaften wie SWM und MVB, Studenten von Universität und Hochschule und viele andere leisten in diesen Tagen Schwerstarbeit.
Der Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper dankt allen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz.
Auch in den kommenden Tagen werden weiter Freiwillige für die Bekämpfung des Hochwassers und seiner Folgen benötigt. Deshalb bittet der Oberbürgermeister, in den Anstrengungen nicht nachzulassen und sich weiter tatkräftig für die Gefahrenabwehr einzusetzen. Wer helfen möchte, kann sich am Bürgertelefon unter 540 7777 registrieren lassen. Es ist rund um die Uhr geschaltet.
Pressemitteilung von Sonntag, 9. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg, 21:47 Uhr
Kostenlose Parkplätze im City Carré und an Straßenbahnendstellen - Parkplätze für Autos aus Ostelbien
Ottostadt Magdeburg. Magdeburgerinnen und Magdeburger, die wegen des Hochwassers ihre Wohnungen oder Häuser verlassen mussten, sollten versuchen, ihre Fahrzeuge bei Bekannten oder Verwandten vorübergehend unterzustellen. Für alle, denen das nicht gelingt, stehen im Stadtgebiet derzeit folgende kostenlosen Parkplätze zur Verfügung:
- der P+R-Parkplatz in der Ebendorfer Chaussee an der Straßenbahnendstelle Kannensteig,
- der P+R-Parkplatz Am Thie an der Straßenbahnendstelle in Diesdorf sowie
- 70 Parkplätze im Parkhaus des City Carré (kostenlos bis Donnerstag, 23.59 Uhr)
Im City Carré müssen sich Betroffene nach dem Ziehen der Parkkarte und dem Abstellen des Fahrzeuges mit ihrem Personalausweis beim Wachdienst melden. Dieser ist telefonisch unter der Rufnummer 03 91/2439737 oder 0173/3401710 erreichbar!
Grund- und Förderschulen in Magdeburg geöffnet - Schulbetrieb in Ostelbien und Rothensee eingestellt - Hochwasser behindert auch Schulbetrieb und Kinderbetreuung
Quelle: Ottostadt Magdeburg, 10.06.2013, 19:46 Uhr
Grund und Förderschulen in Magdeburg geöffnet - Schulbetrieb in Ostelbien und Rothensee eingestellt
Auf Grund der angespannten Hochwasserlage bleiben alle Schulen in den ostelbischen Stadtteilen in der kommenden Woche geschlossen. Die Grund- und Förderschulen im übrigen Stadtgebiet - außer Rothensee - sind geöffnet. Die Hortbetreuung ist gesichert.
Geöffnet sind alle anderen Grund- und Förderschulen einschließlich der Horte. Das hat Oberbürgermeister, Dr. Lutz Trümper mit dem Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Stephan Dogerloh, abgestimmt.
In allen anderen Schulen der Landeshauptstadt wird der Unterrichtsbetrieb in der gesamten kommenden Woche eingestellt. Die Hortbetreuung ist gesichert.
Wegen des Hochwassers bleiben folgende Schulen bis zum 14. Juni geschlossen:
- Grundschule Rothensee
- Grundschule Brückfeld
- Grundschule Elbdamm
- Sekundarschule Thomas Mann
- Sportsekundarschule und Sportgymnasium
- Förderschule Burchardstraße
Die Schüler dieser Grundschulen werden in folgenden Schulen betreut:
- GS Rothensee in der GS Klosterwuhne, Pablo-Neruda-Straße 12
- GS Brückfeld in der GS Weitlingstraße, Weitlingstraße 12
- GS Elbdamm am Standort Kleine Schulstraße.
Mit den Schulleitern ist diese Maßnahme abgestimmt.
Kinderbetreuung
Zudem können rund 500 Kita-Kinder wegen des Hochwassers nicht in ihren Einrichtungen betreut werden. Die Stadtverwaltung hat deshalb mit allen betroffenen Trägern Kontakt aufgenommen. Von den Trägern werden Ausweichmöglichkeiten angeboten.
Für Eltern, die ab dem 10. Juni eine kurzfristige Ausweichbetreuung benötigen, bietet das Jugendamt in Abstimmung mit den Trägern eine Halbtagsbetreuung von 7.00 bis 14.00 Uhr in der Kinder- und Jugendeinrichtung "Magnet" im Lemsdorfer Weg 23-25 an. Neben der Betreuung ist dort auch die Versorgung gesichert.
Fragen zur Kinderbetreuung in der Hochwassersituation beantwortet das Jugendamt ab Montag, 7:00 Uhr unter Tel. 540 3131.
Pressemitteilung von Sonntag, 9. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg
Ganz Ostelbien muss geräumt werden - Hochwassersituation in Magdeburg immer dramatischer
Die Deiche in Randau und Pechau, wo intensive Sicherungsmaßnahmen waren sind nach Aussagen des Landesbetriebes für Hochwasserschutz akut nicht gefährdet. Allerdings gibt es sehr kritische Stellen südlich von Magdeburg. Außerdem sind im Umfeld von Magdeburg bereits Deiche gebrochen. Deshalb soll das gesamte ostelbische Stadtgebiet von Magdeburg geräumt werden. Betroffen sind rund 15.000 Personen.
Aktuell informieren Polizei und Stadtordnungsdienst die Einwohner mit Lautsprecheranlagen, beginnend in Pechau und Randau-Calenberge. Für Personen, die das Gebiet nicht mit eigenen Fahrzeugen verlassen können, fahren die MVB halbstündlich auf der Linie 56 und in Cracau auf der Linie 4 mit Bussen bis zum Jerichower Platz. Die Busse halten an allen Haltestellen. Ab Jerichower Platz fahren die Straßenbahnlinien 4 und 6.
Ostelbien wird nicht aufgegeben! Die verstärkten Deiche in Randau und Pechau werden weiter intensiv verteidigt. Dafür stehen rd. 600 Kräfte zur Verfügung. Sie bleiben vor Ort. Die Polizei wird die geräumten Gebiete bestreifen.
Die Bewohner werden dringend aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus dem Gefährdungsgebiet zu bringen und möglichst bei Bekannten oder Verwandten unterzustellen.
Auf dem Werder werden die Sandsackbarrieren weiterhin intensiv verteidigt, außerdem wird an mehreren Stellen intensiv abgepumpt. Dennoch empfiehlt der Krisenstab auch hier dringend, die Wohnungen zu verlassen und sich für einige Tage bei Freunden oder Verwandten einzuquartieren.
In Rothensee versuchen Einsatzkräfte der Bundeswehr, die aus dem Hafenbecken II austretenden Wassermassen durch Barrieren zurück in die Elbe zu leiten. Feuerwehrleute aus dem Raum Köln deichen derzeit außerdem beide Hafenbecken mit BigBags und Sandsäcken ein. Die Maßnahmen sollen vor allem die weitere Überflutung der Wohnsiedlung westlich des August-Bebel-Dammes eindämmen.
Die Magdeburgerinnen und Magdeburger werden weiterhin aufgefordert, private Pkw-Fahrten auf das absolut Notwendige zu beschränken, um die Straßen für Einsatzfahrzeuge und die Menschen, die jetzt ihre Häuser verlassen müssen, freizuhalten. Das Betreten der Deiche ist streng verboten. Bei Verstößen werden sofort bis zu 400 Euro fällig. Das Ordnungsamt kontrolliert.