Schadensereignis (Hochwasser Sachsen-Anhalt Juni 2013) - 11.06.2013 - Landeskrisenstab - 13:00 Uhr
Allgemeine Lage:
Hydrologische Lage:
Das Hochwasser Juni 2013 ist durch das Auftreten extrem hoher Hochwasserscheitel an den Flussgebieten Mulde, Weißer Elster, Saale und Elbe, größtenteils weit oberhalb von Abflüssen mit 100-jährigen Wiederkehrintervallen, sowie großer Fülle gekennzeichnet. Darüber hinaus treffen Saale und Elbe auf extrem hohe Zuflüsse aus den Nebenflüssen, dies führt stromab zu Hochwassersituationen, die an beiden Flussgebieten noch nicht beobachtet wurden. So werden an den Elbepegeln unterhalb der Saalemündung Wasserstände weit oberhalb des Niveaus des HW 2002 erwartet.
Da Vorhersagemodelle für solche noch nicht beobachteten Ereignisse nicht kalibriert werden konnten, ergeben sich entsprechende Unsicherheiten bei den Vorhersagen.
Flussgebiet Elbestrom
An den Zuflüssen der Elbe auf tschechischem Gebiet fallen die Wasserstände durchgängig.
Die Wasserstände an den Elbpegeln in Sachsen fallen ebenfalls durchgängig. Aktuell werden an allen sachsen-anhaltischen Elbpegeln die Richtwerte der AS 4 überschritten. Der ca. 40 Kilometer lange Scheitel läuft derzeit auf Wittenberge zu. Alle Pegel oberhalb Wittenberge bewegen sich weiter auf hohem Niveau und fallen sehr langsam.
Das Niveau des HW 2002 ist bis zur Einmündung von Mulde und Saale nicht erreicht worden, danach aber durch die hohen Zuflüsse weit überschritten. Gegenwärtig zeigt der Pegel Magdeburg einen Wasserstand von 683 cm (11.6.13 um 11.00 Uhr). Eine Entlastung der Elbe durch die Öffnung der Havelpolder an der Wehrgruppe Quizöbel hat stattgefunden und ist am 10.06.13 mit der Schließung des Wehrs Neuwerben abgeschlossen worden. Der Scheitel der Elbe ist um ca. 32 cm abgesenkt worden.
Flussgebiet Havel
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (11.6.13 um 10.00 Uhr) ist das Wehr Quitzöbel noch nicht geöffnet worden, weil der Wasserstand der Elbe z. Zt. noch ca. 30 cm über dem der Havel steht. Dieser Zustand wird noch mehrere Stunden andauern.
Der Richtwert der AS 4 am Pegel Havelberg ist überschritten.
Flussgebiet Saale
Im gesamten Flussgebiet der Saale setzen sich die rückläufigen Tendenzen der Wasserführung fort. Der Pegel Halle/ Trotha liegt bereits in AS 3, der von Calbe und Bernburg noch im Bereich der AS 4. Der Pegel am UP Calbe zeigt aktuell 897 cm.
Flussgebiet Unstrut mit Nebenflüssen
Im Oberlauf der Unstrut und in ihren Zuflüssen besteht keine Hochwassersituation mehr.
Die Entlastung des RHB Straußfurt (Thüringen) wird weiter kontinuierlich gedrosselt, was im Verlauf des Wochenendes zu einem Unterschreiten des Richtwertes der Meldegrenze am Pegel Oldisleben führen wird. Der Pegel Wangen hat den Richtwert der AS 2 unterschritten. Im Mündungsbereich setzt sich der Rückgang der Wasserführung mit leicht fallender Tendenz fort.
Flussgebiet Weiße Elster
Die Pegel an der Weißen Elster zeigen durchweg eine langsam fallende Tendenz. Die Wasserstände der Pegel Gera-Langenberg und Zeitz sind im Bereich der AS 1. Die Wasserstände am Pegel Oberthau verbleiben auch in den kommenden Tagen noch oberhalb der AS 4.
Flussgebiet Mulde
Im Verlauf der Mulde sind durchgehend langsam fallende Wasserstände zu beobachten. Die Wasserstände der Pegel Golzern und Bad Düben sind unter die Richtwerte der AS 1 gefallen. Am Pegel Dessau-Brücke gilt noch die AS 3. Die außerordentlich hohe Wasserführung der Elbe behindert den freien Abfluss der Mulde in die Elbe und sorgt für eine Verzögerung des Rückganges der Wasserführung am Pegel Dessau-Brücke.
Flussgebiet Schwarze Elster:
Der Ober- und Mittellauf der Schwarzen Elster zeigt durchgängig eine fallende Tendenz der Wasserstände. Am Pegel Löben ist zurzeit der Durchgang eines äußerst langgezogenen Hochwasserscheitels im Bereich knapp unterhalb des Richtwertes der AS 3 zu beobachten.
Flussgebiete Bode, ihre Nebenflüsse und Ilse:
Im Flussgebiet der Bode und ihrer Nebenflüsse hält die leicht fallende Tendenz der Wasserführung weiter an. Am Pegel Staßfurt ist der Richtwert der AS 1 unterschritten.
Allgemeine Schadenslage der unteren Katastrophenschutzbehörden:
Salzlandkreis:
Katastrophenfall im Landkreis SLK seit 04.06.2013, 11:00 Uhr, festgestellt.
Allgemein
Weiterhin kritische Lage im Bereich des Elbe - Saale - Winkels und entlag der Elbe. Elbepegel
Barby sinkt weiter.
Schwerpunkte:
TEL Rosenburg
Deichbruch Saaledamm zw. Kl. Rosenburg und Schöpfwerk am 09.06.2013 (80 m) km 1 gebrochen. Das gesamte Gebiet wurde evakuiert. Betroffen sind rund 3.000 Menschen (Gr. Rosenburg, Kl. Rosenburg, Breitenhagen, Lödderitz, Patzetz, Sachsendorf, Rajoch und LK Anhalt-Bitterfeld).
Auf Grund einer Deichüberströmung zwischen Aken und Dessau tritt zusätzlich aus Richtung Süden Wasser in das Gebiet des Elbe-Saale-Winkels ein. Die Auswirkungen dieser Schadstelle auf den Elbe-Saale-Winkel hängen vom Erfolg der Deichsicherungsmaßnahmen im dortigen Bereich ab.
Für die Deichschadstelle bei Groß Rosenburg sind derzeit keine Sicherungsmaßnahmen möglich.
Die starke Strömung und ein entstandenes ca. 5 m tiefes Loch verhindern den Einsatz von Big Bags.
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand muss die Sperrung der betroffenen Orte daher auch in den nächsten Tagen aufrechterhalten werden.
TEL Schönebeck
Bereich Umflutkanal
Besonders gefährdete Deichabschnitte:
1. unterhalb Pretziener Wehr: Aufbringung von 12 Big Bags durch 2 Bundeswehrhubschrauber am Deichfuß als Auflast. Der bestehende Spalt im Deich hat sich seit dem nicht weiter bewegt. Die Lage ist nach wie vor sehr gespannt. Die Deiche wurden im 18.Jh errichtet und sollten längst saniert werden.
2. Deichbereich Alte Fähre Richtung Haberlandbrücke: Böschungsrutschung hat sich nicht weiter verändert. Eine Deichquelle bringt weiterhin Wasser.
3. Grünewalde Deichabschnitt: Deichberater rufen umgehend zur Präzisierung der Situation zurück. Es ist eine Verstärkung der Deichberater vom LHW erfolgt.
10.06.13, 18:20 Uhr, Anordnung eines Sperrgebietes und eines Betretungsverbotes für den Bereich Schönebeck zwischen der Stromelbe und dem Umflutkanal mit den Ortslagen Grünewalde, Elbenau und Ranies.
Die Anordnung wurde erforderlich aufgrund der angespannten Lage an den Deichen in diesem Bereich. Alle Schadstellen sind derzeit unter Kontrolle. ES GIBT KEINE AKUTE GEFÄHRDUNG DURCH EINEN DEICHBRUCH! Die Anordnung der Maßnahme erfolgte vorsorglich.
Einleitung Evakuierung OT Elbenau, Grünewalde, Ranies; ca. 1000 Einwohner betroffen; bisher evakuiert 387 Personen
Stadtgebiet:
Evakuierung OT Elbenau, Grünewalde, Ranies. Stromabschaltungen in den Gebieten.
TEL Barby
Die Schadstelle im sogenannten „45 er Bruch“ bei Monplaisir ist nach den Maßnahmen zur Abdichtung vom 08.06. weiterhin stabil.
Bisher weitere eingeleitete Maßnahmen an den Deichen führten zur Stabilisierung von diversen Problembereichen.
Z. T. Stromabschaltungen.
TEL Calbe
In der Innenstadt ist die Lage weiterhin stabil.
TEL Bernburg
OL Bernburg, allmählicher Rückgang der Überflutungen der Talstadt.
TEL Könnern
Allgemeine Lage entspannt sich.
Stromabschaltung in der Ortslage Mukrena.
Grundstücke an der Saale überschwemmt, Fähre nicht ausreichend gesichert.
Magdeburg:
Feststellung des Katastrophenfalls ab 04.06.2013 06:00 Uhr
Der Pegel der Elbe im Bereich Magdeburg-Strombrücke hat weiterhin sinkende Tendenz.
Stendal:
Katastrophenfall seit 05.06.2013 um 08:00 Uhr festgestellt
Pegel fallend
EA 1 Tangerhütte
SP Demker-Elversdorf/Weißewarte
Weißewarte ist von fast allen Seiten umschlossen; Deiche sind überströmt, Wasserstand
gefallen, erste Anwohner kehren nach Weißewarte zurück, Tangerniederung leert sich
SP Tangerhütte
Die Wehre der Mahlwinkeler Tanger und Sandbeiendorfer Tanger sind geschlossen – keine Gefährdung.
EA 2 Tangermünde
Tangerniederung ist gefüllt, Hafenschleuse ist geöffnet worden
EA 3 Arneburg-Goldbeck
Sicherungsmaßnahmen erfolgen laufend.
Sanierung des Risses scheint möglich, jedoch Zunahme der Rissbildung möglich. 70 Personen aus Rosenhof vorsorglich evakuiert. Bundeswehr bleibt vor Ort (450 Soldaten + Technik). Kräfte zur Zeit ausreichend. Deichfußsicherung beabsichtigt mit Big Bags, Hubschrauber mit langem Seil, Hubschrauber nur bei Tageslicht, derzeit Bundeswehr mit 2 amphibischen Fahrzeugen im Einsatz
EA 4 Seehausen
OL Bömenzien 4 km Deich neugebaut
EA 5 Elbe-Havel-Land
Fischbeck: Dkm 45,3 Deichbruch Bereich Fährstraße.
Wasser strömt in die Ortslage Fischbeck, weiter nach Kabelitz.
ICE-Streckensperrung vorgenommen.
Der Deichbruch ist soweit stabilisiert, dass ein weiteres Aufbrechen verhindert und die Fließgeschwindigkeit verringert werden konnte.
Hohengöhren: Dkm 56,1 30 m breiter Deichrutsch, Krone landseitig weggerutscht, wird durch TEL/LWH am Boden und aus der Luft beobachtet
Hohengöhren: Dkm 56,4 Der Deichrutsch wird durch die TEL und LHW land- und wasserseitig beobachtet. Weitere Verfahrensweise wird noch entschieden.
Evakuierung der Ortschaften
Kamern mit Ortsteilen Hohenkamern, Neukamern, Rehberg, Wulkau, Schönfeld,
Klietz mit Ortsteilen Scharlibbe, Neuermark-Lübers
Schönhausen mit Ortsteilen Hohengöhren, Hohengöhren Damm, Schönhausen Damm
Stadt Sandau ist vollzogen, insgesamt 6.457 Personen
Wulkau: Dkm 72,7 Deich abgerutscht
Wiederaufbau erfolgt, Lage stabil
Sandau: Sicherung des Umspannwerkes angelaufen, eigene 100 EK Koordinierung TEL
Schönhausen: Abschaltung Telefonnetz
EA 6 Havelberg
Stadtinsel gesichert
Quitzöbler Wehranlage
Die Wehre sind geschlossen.
Jerichower Land:
Katastrophenfall am 04.06.13, 18:00 Uhr festgestellt.
Gemeinde Möser
Überspülung Deich in Hohenwarthe, Lücke ist geschlossen.
Gemeinde Elbe-Parey
Schleuse in Zerben: Wasser durch die unteren Schütze abgelassen.
In Derben Riss über Deichsole festgestellt. Sicherung mit Sandsäcken.
Börde:
Katastrophenfall im LK BK seit 05.06.2013, 10:00 Uhr, festgestellt
Mehrere Deichübertritte (kein Deichbruch, sondern Überlauf) im Bereich des linken Ohredeiches. Bedrohung wegen Rückstau der Ohre im Bereich Wolmirstedt, Stadtlage Süden und Osten.
Wittenberg:
Katastrophenfall im LK WB seit 05.06.2013, 11:50 Uhr, festgestellt
Hochwasser Elbe, Schwarze Elster, Mulde
Halle:
Pegel gleichbleibend
Dessau-Roßlau:
Feststellung des Katastrophenfalls ab 03.06.2013, 12:45 Uhr
Hochwasser im Bereich Mulde und Elbe, Wasserüberspülung zwischen Kleinkühnau und Aken
Burgenlandkreis:
Katastrophenfall am 05.06.2013 um 12:00 Uhr aufgehoben. Kat-Stab wurde aufgelöst.
Anhalt-Bitterfeld:
Katastrophenalarm im LK ABI seit 03.06.13.
Mulde:
Mulde fallend
Pegel Seelhausener See leicht sinkend – Lage unverändert
Elbe:
Elbe auf hohem Niveau - langsam fallend
- Deichbruch im Saaledeich erreicht OL Lödderitz bis OL Kühren
Bundeswehr im Raum Obselau für Sicherungsmaßnahmen eingesetzt.
Schöpfwerk wird abgepumpt, THW unterstützt.
Salzlandkreis:
Elbepegel sinkt, Saalepegel sinkt.
Magdeburg:
Pegel fallend.
Stendal:
Pegel der Elbe durch Deichbruch fallend und Havel weiter steigend,
Tangerniederung läuft weiter voll
Jerichower Land:
Stadt Gommern
Wasserstand rückläufig. Ehleabstiegskanal leicht fallende Tendenz.
Börde:
Weitere Überflutung des Gebietes links des Ohredeiches
Dessau-Roßlau
Weiterhin fallende Tendenz der Mulde und der Elbe
Wittenberg:
Allgemein:
fallender Pegel
Schwarze Elster:
stagnierende bis leicht fallende Tendenz
Elbe:
Tendenz fallend
Mulde:
Tendenz langsam fallend
Saalekreis:
An der Weißen Elster stagniert der Wasserstand
Mansfeld-Südharz:
leichte Verbesserung der Gesamtsituation
Einschränkungen der Befahrbarkeit der Straße, Schiene und Wasserstraße
Autobahnen
Strecke
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Abschnitt
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Bemerkungen
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Aufhebung oder Teilaufhebung
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A 2
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RF Berlin, AS MD Rothensee
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Sperrung aufgrund Hochwasser auf dem August Bebel Damm
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Änderung der Beschilderung "Für Anlieger frei"
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A 2
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AS Lostau - Hohenwarthe
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Sperrung der AS siehe auch L 52
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A 9
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RF Berlin, Vockerode - Coswig
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einstreifige Verkehrsführung vom 10.6. 14:00 bis voraussichtlich 11.6. 18:00 Uhr zur Sicherung von Arbeiten des THW
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A 9
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RF Berlin, Dessau Süd - Dessau Ost
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Sicherungsmaßnahme gegen Überflutung im Bereich Muldequerung, Verkehrsführung 2-Streifig
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Verkehrsführung seit 9.6. 17:30 Uhr 2-Streifig
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A 9
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RF München, Vockerode - Dessau-Ost
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einstreifige Verkehrsführung vom 10.6. 18:00 bis voraussichtlich 11.6. 18:00 Uhr zum Rückbau der prov. Deiches Höhe Schöpfwerk
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Bundesstraßen
Strecke
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Abschnitt
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Bemerkungen
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B 2
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Elbebrücken WB
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Flutbrücke eingetaucht
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seit 8.6. 18:00 Uhr wieder frei
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B 6
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Beesenlaublingen - Mukrena (Alsleben)
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Überflutung, Vollsperrung, inkl. Saalebrücke Alsleben
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B 80
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Bennstedt - Halle
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RF Halle, Sperrung 1 Fahrspur für Deichsicherungsmaßnahmen
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B 100
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Bitterfeld Bereich Goitsche-Ufer
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Vollsperrung aus Sicherheitsgründen
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Vollsperrung am 9.6. aufgehoben
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B 107
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Jerichow - Abzw. L 18
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Vollsperrung (Deichbruch bei Fischbeck)
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B 180
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Naumburg - Roßbach
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Überflutung, Vollsperrung
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Vollsperrung aufgehoben, ab 6.6.
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B 180
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Grana
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Überflutung, Vollsperrung
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Vollsperrung aufgehoben ab 10.6.
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B 180
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Unterstadt Zeitz
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Überflutung, Vollsperrung
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B 181
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Stadtgebiet Merseburg
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Überflutung
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Sperrung aufgehoben ab 10.6.
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B 182
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OL Pretzsch - LG ST/SA
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Überflutung, Vollsperrung
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Vollsperrung seit 10.6. aufgehoben
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B 184
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Dessau - Roßlau
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Bauwerke drohen einzutauchen, z.Z. noch 20 cm Freibord, Vollsperrung nicht auszuschließen
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keine Gefährdung mehr
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B 185
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OD Bernburg - Köthen
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Vollsperrung in Höhe Fuhnebrücke, Wassertiefe 10-15 cm
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Vollsperrung am 8.6.aufgehoben
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B 185
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A 9 (Dessau-Ost) - Dessau
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infolge Sperrung der Muldebrücke im Stadtgebiet, Umleitung nur über A 9, B 184 Baulasträger Stadt Dessau-Roßlau
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B 187
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Bw Schweinitz, Bauwerk eingetaucht
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Vollsperrung
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B 187
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Stadtgebiet Roßlau
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Vollsperrung, örtliche Umleitung Baulasträger Stadt Dessau-Roßlau
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B 187
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Iserbeka (K 2108) - Listerfehrda - Elster
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Überflutung, Vollsperrung
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B 187
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Wittenberg (L126) - Mühlanger (K 2016)
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Überflutung, Vollsperrung
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B 187 a
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Steuts - Aken
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Überflutung, Vollsperrung (inkl. Fähre)
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B 187 a
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OD Aken
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Überflutung, Vollsperrung seit 9.6.
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B 188
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Tangermünde - Wust - Rathenow
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Überflutung, Vollsperrung, inkl. Elbebrücke
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B 246 a
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Schönebeck - Gommern
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Vollsperrung infolge Ziehen des Pretziner Wehrs, örtliche Umleitung
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Eingesetzte Kräfte
Landesweit sind etwa 8.000 Kräfte im Einsatz.
Pressemitteilung von Dienstag, 11. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 17:16 Uhr
Noch keine Entwarnung für Ostelbien - Situation in Magdeburg bleibt angespannt
In Magdeburg ist die Situation an den Deichen weiterhin stabil, kleinere Schadstellen werden sofort repariert. Im Salzlandkreis gibt es noch kritische Stellen an Deichen, die sich auf Magdeburg auswirken könnten. Deshalb kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Bewohner der ostelbischen Stadtteile können noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Zurückkehren können dagegen die Bewohner aus Rothensee und vom Werder. Die SWM weisen darauf hin, dass Elektroanlagen vom Fachmann geprüft werden müssen, bevor die Stromversorgung angeschaltet werden kann.
Inzwischen wurde die Arbeitsgruppe "Hochwassernachsorge Rothensee" gebildet, die die Aufräumarbeiten vor Ort koordiniert. THW und Feuerwehr sind vor Ort, mehrere Pumpen werden installiert, um das Wasser abzupumpen. Die Arbeiten werden auch in den Nachtstunden fortgesetzt.
Die Feuerwehr unterstützt beim Abpumpen des Wassers aus privaten Häusern. Die Bewohner werden um Eigeninitiative und Geduld gebeten, denn das Abpumpen kann nur in Abhängigkeit vom Rückgang der Wasserstände erfolgen, um Schäden an den Gebäuden zu vermeiden. Die SWM sind vor Ort und entscheiden, wann der Strom wieder zugeschaltet werden kann.
Auch auf dem Werder und in der Bleckenburgstraße wird das Abpumpen des Wassers vorbereitet.
Das Schleinufer ist wieder frei. Die Freigabe des August-Bebel-Dammes wird vorbereitet, derzeit werden die Sandsäcke von der Straße an die Ränder geräumt, danach wird die Straße gereinigt. Die MVB richten einen Schienenersatzverkehr nach Rothensee ein. Auch am Knoten Faulmannstraße und in Alt Salbke wird die Beräumung der Sandsäcke vorbereitet, damit die Straßen wieder freigegeben werden können.
Pegelprognosen für Magdeburg/Strombrücke
12. Juni 6,50
13. Juni 6,30
14. Juni 6,10
15. Juni (5,90)
Pressemitteilung von Dienstag, 11. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 10:48 Uhr
Pegelstand der Elbe geht weiter zurück, Rothenseer können wieder in ihre Wohnungen - Aktuelle Hochwassersituation
Die Bewohner aus Rothensee und vom Werder können zurück in ihre Wohnungen. Das hat der Katastophenschutzstab beschlossen. Die Betroffenen sollten jedoch unbedingt die SWM kontaktieren, ob die Stromversorgung in dem jeweiligen Haushalt wieder gewährleistet werden kann. Die Rufnummern sind 0391/587-2050, -2072 und - 2079.
Die Einwohnerinnen und Einwohner aus Ostelbien können dagegen noch nicht zurück, da der Druck auf die Deiche wegen des Hochwassers noch immer sehr groß ist. Alle Deiche im Stadtgebiet werden weiterhin rund um die Uhr bewacht. Das Betreten ist streng verboten. Bei Verstößen werden sofort bis zu 400 Euro fällig. Das Ordnungsamt kontrolliert.
Unterdessen geht der Pegelstand der Elbe in Magdeburg weiter zurück. Er lag um 9.00 Uhr am Pegel Strombrücke bei 6,84 Meter und damit noch immer über dem Wert des Jahres 2002. Die Einsatzkräfte der Deichverteidigung und Gefahrenabwehr in der Landeshauptstadt bekämpfen im Stadtgebiet weiterhin an vielen Stellen das extreme Hochwasser. So wurden in den vergangenen zwölf Stunden erneut einige Sickerstellen an den Deichen bei Pechau und Randau gesichert. Derzeit sind im gesamten Stadtgebiet noch rund 3.600 Einsatzkräfte vor Ort.
Wegen der sinkenden Pegelstände des Elbehochwassers tritt in den Hafenbecken des Rothenseer Industriehafens kein Wasser mehr über. Dagegen müssen weiter nördlich am Rothenseer Hansehafen die Uferkanten noch einige Zeit gesichert werden.
Am Vormittag wird das Schleinufer wieder geöffnet, da die Sperrungen nicht mehr notwendig sind.
Die Stadt hat ein Spendenkonto unter folgender Bankverbindung eingerichtet:
Konto-Nr.: 641017855
BLZ: 81053272
Institut: Stadtsparkasse Magdeburg
Verwendungszweck: Hochwasserhilfe 2013
Für den steuerlichen Spendenabzug genügt als Nachweis der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung (z.B. Kontoauszug) eines Kreditinstituts. Eine Zuwendungsbestätigung ist nicht erforderlich.
72 Stunden Aufräumen nach der Flut - Katholische Jugend hilft in Sachsen-Anhalt und im Bistum (Quelle: Bistum Magdeburg, 11.06.2013, 09:24 Uhr)
In Sachsen-Anhalt helfen vom 13. bis 16. Juni hunderte Jugendliche aus vielen Ecken der Bundesrepublik, um Folgen des Hochwassers zu lindern. Die Hilfe ist Teil der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Präses des BDKJ in Sachsen-Anhalt ist Christoph Tekaath aus Magdeburg.
Herr Tekaath, was genau machen die Helfer vom 13. bis 16. Juli in Sachsen-Anhalt?
Christoph Tekaath: Wir erwarten mehr als 300 Helfer von Freiburg bis an die Ostseeküste. Sie alle wollen den Menschen hier helfen, mit den schlimmen Schäden der Flut zurechtzukommen. Entrümpeln, Schlamm wegschaufeln, Sandsäcke forträumen und und und … Sie sind mit Sicherheit hochmotiviert und wollen 72 Stunden lang kräftig mit anfassen.
Wo wird geholfen?
Anfragen haben uns aus vielen Ecken unsers Bundeslandes erreicht. Leider können wir nicht überall mit anfassen. Aus logistischen Gründen werden es vor allem die Räume um Dessau, Halle und Magdeburg sein.
Und wer darf sich auf die Helfer freuen?
Da organisieren wir gerade noch heftig. Erste Anfragen sind schon eingegangen. Wir rechnen aber noch mit weiteren. Notgedrungen musste ja alles ziemlich kurzfristig auf die Beine gestellt werden. Geplant sind Einsätze in sozialen Einrichtungen wie Schulen, Kitas. Aber klar auch in Pfarrhäusern und bei Vereinen. In Halle fassen zum Beispiel die Pfadfinder beim Peißnitzhaus mit an, um das sich ein Verein kümmert. Das Haus stand völlig im Wasser.
Können sich eigentlich immer noch Gruppen anmelden?
Ja, auf jeden Fall. Jede und jeder kann mitmachen. Egal ob jung oder alt. Egal ob katholisch oder nicht. Jede Hand, die mit zufasst, zählt und hilft!
Sie haben die 72-Stunden-Aktion ja schon vorbereitet, als an die Hochwasserkatastrophe noch keiner denken konnte. Was wird jetzt aus den ursprünglichen Vorhaben?
Die sollen auf jeden Fall auch durchgezogen werden. Wenn den Flutopfern geholfen wird, sollen andere, die Hilfe brauchen, nicht darunter leiden. Das Schöne ist ja, dass zu den schon mehr als tausend Ehrenamtlichen der 72-Stunden-Aktion aus Sachsen-Anhalt jetzt noch so viele Helfer aus anderen Regionen dazu kommen!
Und wo erfahre ich mehr?
Entweder einfach bei uns in Magdeburg anrufen: (03 91) 59 61-113 oder ins Internet gucken auf unsere Seite www.jung-im-bistum-magdeburg.de
Weitere Infos:
www.bistum-magdeburg.de
www.jung-im-bistum-magdeburg.de
www.facebook.com/BistumMagdeburg
http://www.72stunden.de
Pressemitteilung von Montag, 10. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 23:08 Uhr
Tausende helfen weiterhin in Magdeburg - Deichverteidigung und Gefahrenabwehr rund um die Uhr
Ottostadt Magdeburg. Auch wenn der Elbepegel kontinuierlich sinkt: Das schlimmste Hochwasser aller Zeiten hält Magdeburg noch immer in Atem. Am Abend waren noch 3.700 Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet vor Ort, um die Deiche zu verteidigen und drohende Gefahren von der Stadt abzuwenden.
Allein 1.900 Feuerwehrleute aus Magdeburg und allen Teilen der Bundesrepublik helfen. Die Bundeswehr ist noch mit 600 Mann vor Ort, um die Deiche in Pechau und Randau zu sichern. 1000 Einsatzkräfte des THW stellen hilfreiche Technik wie Pumpen und Scheinwerfer zur Verfügung. Und auch die Hilfsorganisationen, u.a. DRK und DLRG, haben derzeit noch 200 Helfer im Einsatz.
Darüber hinaus halfen heutel rd. 1.500 Freiwillige - vor allem beim Sandsackfüllen, denn die werden immer noch gebraucht. Sie unterstützen außerdem bei der Versorgung und übernehmen kleinere logistische Aufgaben.
Magdeburg dankt allen für die tolle Solidarität und selbstlose Unterstützung!
Pressemitteilung von Montag, 10. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 22:06 Uhr
Aktuelles zur Abfallentsorgung und Straßenreinigung - Auswirkungen der Hochwassersituation
Ottostadt Magdeburg. Auf Grund der aktuellen Hochwasserlage kann die Straßenreinigung weiterhin nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden, da sich die Mitarbeiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes im Hochwassereinsatz befinden.
Die Abfallentsorgung wird soweit wie möglich planmäßig durchgeführt. In Gebieten, die wegen Überflutung nicht erreicht werden können, wird die Entsorgung am nächsten planmäßigen Entsorgungstag nachgeholt. Sofern die Abfallbehälter dort nicht ausreichen, können Abfälle in Säcke gefüllt neben den Behältern bereitgestellt werden.
Termine der Sperrmüllabholung, die bereits mitgeteilt wurden, werden eingehalten. Für Neuanmeldungen wird sich die Terminvergabe deutlich verzögern, weil Mitarbeiter und Technik zur Absicherung der Hochwasserschutzmaßnahmen wie auch der anschließenden Aufräumarbeiten benötigt werden.
Für eine Übergangsfrist bis Ende Juli 2013 wird gestattet, den Sperrmüll im Rahmen der kostenlosen Freimenge von 4 m³ pro Jahr und Haushalt selbst bei der Deponie Hängelsberge anzuliefern. Dazu braucht man nur die ausgefüllte Sperrmüllkarte aus dem Abfallwegweiser beim Annahmepersonal abgeben. Die Deponie Hängelsberge ist montags bis freitags von 7.00 bis 17.00 Uhr und samstags von 7.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.
Ohne Sperrmüllkarte kann bis zu einem Kubikmeter Sperrmüll auch an den Wertstoffhöfen Cracauer Anger und Silberbergweg kostenlos abgegeben werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 14.00 Uhr.
Sobald die überschwemmten Straßen befahrbar sind, beginnt der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb mit der Abfuhr der vom Hochwasser beschädigten Möbel und Haushaltsgegenstände. Die Termine für die betroffenen Straßen werden kurzfristig im Internet auf www.magdeburg.de bekannt gegeben. Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter der Abfallberatung (Tel. 03 91/5 40 46 66) und des Sperrmüllservice (Tel. 03 91/5 40 46 88) zur Verfügung.