Hochwasser-Schadenserhebung in Sachsen-Anhalt:(IHK Magdeburg, 12.06.2013, 13:21 Uhr )
IHKn und HWKn starten Onlinebefragung von Unternehmen
Zur Unterstützung der durch das Hochwasser betroffenen Unternehmen in Sachsen-Anhalt starten die In-dustrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg sowie die Handwerkskammern Halle (Saale) und Magdeburg eine gemeinsame On-linebefragung. Mitgliedsbetriebe können Daten über Schäden an Gebäu-den, Inventar oder Warenbeständen in einer Kurzerhebung auf den jewei-ligen Webseiten der Wirtschaftskammern hinterlegen.
„Um das Schadensbild für die Wirtschaft abschätzen zu können, bitten wir alle betroffenen Unternehmen an der online-basierten Umfrage teilzu-nehmen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Auf Grundlage der Erhebung werden die Kammern weitere Hilfsmaßnahmen mit Land und Bund besprechen. „Mit den gewonnenen Daten wollen wir eine sinnvolle, unbürokratische Hilfe der Unternehmen unterstützen.“ Der Fragebogen ersetze jedoch nicht die Antragstellung auf Soforthilfe bei der Investitions-bank Sachsen-Anhalt.
Der Fragebogen ist ab sofort im Internet unter www.halle.ihk.de, www.magdeburg.ihk.de, www.hwkhalle.de und www.hwk-magdeburg.de erreichbar.
Pressemitteilung von Mittwoch, 12. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 10:58 Uhr
Tausende Essenportionen pro Tag versorgen die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes - Freiwillige Feuerwehren und Hilfsdienste im Hegewiesenweg
Vom Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Olvenstedt im Hegewiesenweg erfolgen in diesen Tagen die zentrale Versorgung der Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes und die entsprechende Koordination. 150 Personen bereiten mit sechs Feldküchen fünf verschiedene Mahlzeiten pro Tag zu.
Hauptakteure sind dabei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Olvenstedt und Rothensee, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes, des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie bis zu 300 freiwillige Helfer im Alter von 8 bis 89 Jahren. Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr wurde zum zentralen Versorgungsstützpunkt umfunktioniert. Seit dem 6. Juni erfolgt hier rund um die Uhr die feste Versorgung von mehr als 3.000 Einsatzkräften.
In Spitzenzeiten werden bis zu 30.000 Getränke am Tag verteilt, 20.000 Brötchen zubereitet sowie 4.000 Kilogramm Gemüse, 1.000 Kilogramm Fleisch und 20 Paletten Obst verarbeitet und 3.000 Liter Kaffee gekocht. Mit den Speisen und Getränken wurden auch zahlreiche freiwillige Helfer an unterschiedlichen Einsatzorten im Magdeburger Hochwassergebiet versorgt.
Für die Frischhaltung der Lebensmittel sind im Hegewiesenweg fünf Kühl-Lkw stationiert. Zur Verteilung werden bis zu 15 Autos von freiwilligen Helfern eingesetzt, weil die Fahrzeuge der Hilfskräfte im Hochwassereinsatz sind. Unterstützung kommt auch von Firmen, die Gabelstapler und schwere Technik wie Radlader zur Verfügung stellen. Selbst Allradfahrzeuge, die als Neufahrzeuge in einem Autohaus zum Verkauf standen, werden eingesetzt.
An den kritischen Hochwassertagen umfasste der Dienstplan aller Helfer lange Einsatzzeiten, weshalb diese meist nicht mehr als vier Stunden Zeit zum Schlafen hatten. Sogar eine Betreuung für die Kinder der Helfer wurde organisiert.
Die Freiwillige Feuerwehr Olvenstedt hat parallel auch ihre regulären Einsätze abgesichert. Unter anderem musste ein Wohnungsbrand gelöscht werden, bei dem Menschen in Gefahr waren.
Die Landeshauptstadt Magdeburg baut derzeit im Olvenstedter Grund ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Olvenstedt. Die offizielle Übergabe ist voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres.
Pressemitteilung von Mittwoch, 12. Juni 2013 - Landeshauptstadt Magdeburg - 10:18 Uhr
Pegelstand fällt weiter, keine neuen Sickerstellen an den Deichen im Stadtgebiet - Aktuelle Hochwassersituation
Der Pegelstand der Elbe in Magdeburg geht weiter zurück. Er betrug um 8.00 Uhr am Pegel Strombrücke 6,54 Meter und liegt seit gestern Abend auch unter dem Spitzenwert des Sommerhochwassers 2002 (6,72 Meter). In den vergangenen zwölf Stunden gab es keine neuen Sickerstellen an den Deichen im Stadtgebiet.
Wann die Bewohner aus den ostelbischen Stadtgebieten sowie aus Pechau und Randau-Calenberge wieder zurück in ihre Wohnungen können, hängt von der Situation an den Deichen ab. Eine Voraussetzung ist die heutige Begutachtung eine Abschnitts des westlichen Umflutdeiches an der Haberlandbrücke zwischen Elbenau und Plötzky.
In Magdeburg-Rothensee war die Feuerwehr gestern mit 300 Einsatzkräften und fünf Großpumpen im Einsatz. Das Abpumpen hat aber vorerst aber nicht zum gewünschten Erfolg geführt, weil der Grundwasserspiegel noch immer sehr hoch ist. Die gesperrten Bereiche des August-Bebel-Damms sollen heute gereinigt werden, damit die entsprechenden Abschnitte zeitnah wieder für den Verkehr geöffnet werden können. Auch im Bereich Alt Salbke/Faulmannstraße sollen die Voraussetzungen für eine schnelle Freigabe der Fahrbahnen erfolgen.
Ab heute können Anträge auf Soforthilfe für Geschädigte des Hochwassers in Magdeburg in den BürgerBüros gestellt werden. Der Betrag wird einen Werktag nach Antragstellung an die Antragssteller überwiesen.
Jeder Erwachsene mit Hauptwohnsitz in Magdeburg erhält nach dem Soforthilfeprogramm des Landes 400 Euro, jedes minderjährige Kind 250 Euro. Maximal werden pro Haushalt 2000 Euro gezahlt. Für diese Hilfen gelten weder Einkommensgrenzen noch Schadenshöhen. Innerhalb eines Monats ist ein Nachweis der Schäden zu erbringen (zum Beispiel durch Fotos).
Derzeit sind in Magdeburg die BürgerBüros Mitte, Süd und Nord geöffnet. Die Anträge werden dort entgegengenommen. Unterlagen der Betroffenen sind nicht erforderlich. Nur der Personalausweis muss vorgelegt werden. Die Öffnungszeiten der BürgerBüros finden Betroffene unter www.magdeburg.de. Dort können auch die Formulare für die Antragstellung abgerufen werden.
Die Deiche im Stadtgebiet werden weiterhin rund um die Uhr bewacht. Das Betreten ist streng verboten. Bei Verstößen werden sofort bis zu 400 Euro fällig. Das Ordnungsamt kontrolliert.
Der Leiter des Katastrophenschutzstabes Holger Platz dankt den tausenden freiwilligen Helfern, die in den vergangenen Tagen beim Hochwasserschutz im Einsatz waren. "Diese Unterstützung aus der Bevölkerung ist einfach beeindruckend. Allein die Hochwasser-Hotline der Landeshauptstadt unter der Rufnummer 03 91/5 40 77 77 zählte bis einschließlich gestern insgesamt 4.950 Anrufe, bei denen die Hilfe von insgesamt 7.545 Freiwilligen angeboten wurde. Hinzu kommen zahlreiche weitere Helfer, die sich direkt an den Einsatzorten im Hochwassergebiet gemeldet hatten."
Die Stadt hat ein Spendenkonto unter folgender Bankverbindung eingerichtet:
Konto-Nr.: 641017855
BLZ: 81053272
Institut: Stadtsparkasse Magdeburg
Verwendungszweck: Hochwasserhilfe 2013
Für den steuerlichen Spendenabzug genügt als Nachweis der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung (z.B. Kontoauszug) eines Kreditinstituts. Eine Zuwendungsbestätigung ist nicht erforderlich.