Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel hat am 24.08. anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Schiffshebewerkes Rothensee einen Fördermittelbescheid in Höhe von 150.000 Euro übergeben. Der Minister sagte: „Die Landesregierung hat sich schon frühzeitig dazu bekannt, das technische Denkmal zu erhalten und deshalb entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt.“

Die Summe kommt aus dem Fördertopf Technische Denkmäler und wird für Unterhaltungsmaßnahmen eingesetzt. Mit der Übergabe der Fördermittel löste der Minister sein Versprechen aus dem Jahr 2011 ein.

Webel hob besonders das Engagement der Stadt Magdeburg und der umliegenden Kommunen hervor, die sich in den vergangenen Jahren mit Nachdruck für die Wiederinbetriebnahme des Hebewerks eingesetzt haben. Für die Erhaltung eines solchen herausragenden Beispiels historischer Ingenieurskunst brauche man viel Enthusiasmus und natürlich auch Geld, betonte der Minister. „Mit der Landesförderung wollen wir den Einsatz aller Beteiligten würdigen und zugleich eine Tradition bewahren“, fügte er hinzu.

Geplant wurde das Schiffshebewerk im Jahr 1877, um eine direkte Ost-West-Verbindung zwischen Rhein und Oder zu schaffen.

1938 wurde die Anlage als Teil des begonnenen Wasserstraßenkreuzes in Betrieb genommen. Über den Rothenseer Verbindungskanal verbindet das Hebewerk den 16 Meter höher gelegenen Mittellandkanal mit der Elbe und den Magdeburger Häfen.

Das Schiffshebewerk gleicht je nach Wasserständen Höhenunterschiede zwischen elf und 18 Metern aus. Der Trog ist 85 Meter lang, zwölf  Meter breit und wiegt 5.400 Tonnen.

Die Anlage kann Schiffe bis zu einer Länge von 82 Metern aufnehmen. 2001 wurde parallel zum Schiffshebewerk die moderne Sparschleuse Rothensee gebaut.

Die komplette Abfertigung eines Schiffes beträgt rund 20 Minuten.

Während der ersten 70 Jahre seit der Inbetriebnahme wurden mehr als 700.000 Schiffe gehoben bzw. gesenkt. In Deutschland gibt es nur noch vier Hebewerke, die in Betrieb sind.

Quelle: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt