„Sagt mal, wie war denn damals?“ – so werden uns nun von den Kindern häufig die Fragen gestellt, wenn sie etwas über ein inzwischen längst vergangenes Land und Zeit erfahren wollen.
Einer Epoche die uns in unserem Alltag immer wieder begegnet, die etwas mitgebracht und hinterlassen hat.
Nun ist die deutsche Einheit schon 25 Jahre vollzogen. Es gibt eine Generation die genau diesen Prozess miterlebt hat. Doch jene, die damals erst zur Welt gekommen sind, sind heute auch schon wieder Eltern und haben das Land davor gar nicht mehr erlebt.
Jetzt ist die DDR ein Land der Großeltern geworden und wie kann man auf besonders behutsame und spielerische Art und Weise den Kindern von etwas längst Vergangenem berichten?
Genauso wie es immer am besten geht, womit sich Kinder am ehesten identifizieren können, mit Tieren und bunten Bildern.
Und genau hier setzt die Geschichte von Germausia an!
In einer liebenswerten, recht detailgetreuen Bildergeschichte erzählt die Autorin Beate Funke ihre Geschichte aus der DDR. Diejenige Generation die es miterlebt hat, wird vieles wiederfinden, sich selbst erkennen und sich erinnern wie es „damals“ war. Vielleicht kommen dabei auch viele längst vergessene Erlebnisse wieder zum Vorschein, die man doch gerne der Nachwelt vermitteln und erzählen möchte.
„Germausia“ ist wie der Name schon vermuten lässt, eine Kombination aus „Germania“ für Deutschland und „Maus“ einem fiktiven Mauseland, indem die Mäuse die Rolle der Menschen eingenommen haben.
Dabei wird in dieser Geschichte nichts vergessen, wie der Alltag war.
Sei es der Appell in der Schule, das lange Warten auf ein Automobil mit den lustigen Namen, wie „Mausequitsch“. Aber auch das „Schlange stehen“ vor den recht übersichtlichen Konsumregalen oder auch den Schikanen, denen man vor allem auch bei der Armee als Wehrpflichtiger ausgesetzt war.
In liebevollen Bildern, gezeichnet von Heike Georgi und treffenden Texten hat die Autorin Beate Funke eine wunderschöne, zeitgeschichtliche Geschichte erzählt. Sie lädt zum Vorlesen, aber auch zum selber Lesen ein.
Schon der Einband des Buches lädt zum Träumen und Schmökern ein. Mich hat das Buch auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse sofort in den Bann gezogen.
Das Buch ist außerdem sehr gut geeignet Erstlesern die Lust am Lesen zu vermitteln, da die Texte übersichtlich und in kurzen Abschnitten unterteilt sind und das Buch von vielen bunten Bildern umrahmt wird.
Ein Muss für jede Grundschule , jeden Hort und jede Bibliothek, am ehesten aber auch für jeden einzelnen Haushalt !!!