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Mehr Aufmerksamkeit für Außenseiter

„Allein über den Fluss“ „Allein über den Fluss“ Edition digital

Der Schriftsteller Martin Meißner hat immer viel von dem Lehrer Martin Meißner profitiert: Im Leben wie in seinen Büchern hat sich Meißner, der viele Jahre an einer Förderschule für Lernbehinderte tätig war, der Schwäche der Schwachen, vor allem aber der Kraft der Schwachen gewidmet und für mehr Aufmerksamkeit für Außenseiter plädiert. Zu seinem 70. Geburtstag präsentiert jetzt der Mecklenburger Verlag EDITION digital alle seine zu DDR-Zeiten erschienenen Kinderbücher als E-Book-Kollektion. Die acht Titel sind unter www.ddrautoren.de, Weltbild, Amazon oder von anderen Plattformen herunterzuladen.

Meißner, der 1943 in Lockstedt nahe Klötze in der Altmark geboren wurde, wo er noch heute lebt, konnte und kann für seine Literatur auch von beruflichen und politischen Erfahrungen als Binnenschiffer und Landarbeiter sowie – nach der Wende - als Bürgermeister und Sozialamtsleiter profitieren. Zudem leitete er mehrere Jahre den Landesverband deutscher Schriftsteller (VS) in Sachsen-Anhalt.

Bisher vier Auflagen, die letzte im Jahre 1995, erlebte das Buch „Manuel und der Waschbär“ aus dem Jahre 1983. Der sechs Jahre alte Manuel lebt im Kinderheim und spricht wie ein Vierjähriger, wenn er überhaupt spricht. Meist verweigert er sich, denn er versteht immer noch nicht, warum der Partner seiner Mutter, den er wie einen Vater liebte, ohne ein Wort verschwunden ist. Den Unterricht des freundlichen Sprachheillehrers schwänzt er oder er schweigt seinen Lehrer an. Als Manuel im Wald einen Waschbären entdeckt und den unbedingt retten will, bricht er das Schweigen.

Ebenfalls vier Auflagen brachte der Kinderbuchverlag Berlin von dem Buch „Allein über den Fluss“ heraus. Heino wohnt mit der Großmutter in einem einsamen Haus an der Elbe. Die Schule und alle anderen Häuser des Dorfes stehen am anderen Elbufer. Heino hat kein Problem zur Schule zu kommen, da ihn seine Oma jeden Morgen über den Fluss rudert und am Nachmittag wieder abholt. Die Kräfte der alten Frau lassen aber nach und nun soll Heino allein mit dem Boot übersetzen. Heino ist stark - er geht schon in die 5. Klasse – und möchte so furchtlos sein wie sein Vater, der Binnenschiffer. Doch plötzlich packt ihn die Angst ...

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne. Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 300 Titel (Stand Juni 2013) von 72 DDR-Autoren, wie Wolfgang Schreyer, C. U. Wiesner, Klaus Möckel und Erik Neutsch sowie dem Sience-Fiction-Autor Carlos Rasch. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, als nächstes 17 Bücher des Weimarer Schriftstellers und Drehbuchautors Wolfgang Held, von denen sieben verfilmt wurden, wie sein wohl bekanntestes Werk „Einer trage des anderen Last“.

Quelle: edition digital

Letzte Änderung am Donnerstag, 08 August 2013 18:27

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